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Castello di Santa Maria

Burg in der Schweiz

Die Ruinen des Kirchenkastells von Santa Maria di Castello (auch del Castello) stehen auf einem markanten Felshügel im Westen oberhalb der Gemeinde Giornico in der Leventina im schweizerischen Kanton Tessin.

Castello di Santa Maria
Burghügel mit Kirche Santa Maria di Castello

Burghügel mit Kirche Santa Maria di Castello

Staat Schweiz
Ort Giornico
Entstehungszeit 11. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Bauweise Bruchsteine
Geographische Lage 46° 24′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 46° 24′ 4,1″ N, 8° 52′ 16,5″ O; CH1903: 710170 / 139869
Höhenlage 425 m ü. M.
Castello di Santa Maria (Kanton Tessin)
Castello di Santa Maria (Kanton Tessin)
 
Zugang
 
Plan der Anlage

Die Kirche von Santa Maria steht mitten in den Ruinen einer mittelalterlichen Burganlage. Heute erfolgt der Zugang über die Nordwestseite des Hügels. Der alte Zugang führte vermutlich über ein kompliziertes System von Zwinger- und Toranlagen von der Ostseite her.

1954/55 wurden anlässlich von Freilegungs- und Restaurierungsarbeiten zahlreiche Mauerzüge ausgegraben und zum Teil recht willkürlich rekonstruiert. Da die Arbeiten ohne wissenschaftliche Leitung vorgenommen wurden, liegen keine Untersuchungsergebnisse vor. Rings um den Burgfelsen herum ziehen sich Terrassen mit den Resten von Umfassungsmauern. Die Kernburg stand auf der länglichen Kuppe. Im Norden liegen die Fundamente eines mächtigen Viereckturms. Südlich der Kirche führt ein wieder aufgebauter Torbogen in einen kleinen Hof, auf dessen Südseite die Wände eines Wohnhauses stehen. Daneben liegen die Ruinen eines vielteiligen Gebäudekomplexes.

Auf diesen Trümmern steht im mittleren Abschnitt des Burgareals die zweischiffige romanische Kirche Santa Maria di Castello. Sie wurde in zwei Hauptetappen erbaut. Im Nordwesten greifen die Fundamente eines viereckigen Gebäudes ins Innere der Kirche. Vermutlich handelt es sich dabei um ein Wohngebäude aus der Frühzeit der Burg.

Geschichte

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Wann die Anlage gebaut wurde, ist nicht bekannt. Eine erste Anlage, bestehend aus einem Wohntrakt mit Kapelle und Umfassungsmauer, könnte aus dem 11. Jahrhundert stammen. Bedeutende Ausbauten erfolgten wohl im Verlauf des 12. und 13. Jahrhunderts. Die äusseren Ringmauern und Annäherungshindernisse entstanden möglicherweise erst im 14. Jahrhundert.

Gründer der Anlage dürften die Herren von Giornico gewesen sein. Dieses edelfreie Geschlecht stand in der Gunst des Kaisers Barbarossa und plante um 1175, in der Leventina eine Landesherrschaft zu errichten, vergleichbar mit derjenigen des Hauses Sax-Misox in der Mesolcina. Barbarossas Niederlage in der Schlacht von Legnano im Jahr 1176 setzte diesen Plänen ein Ende: Bernardo von Giornico, der um 1160 als kaiserlicher Vogt in der Leventina amtete, musste sich den Domherren von Mailand unterwerfen. Die Burg von Giornico kam als Lehen in deren Herrschaft.

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts gingen die Hoheitsrechte der Mailänder Domherren in der Leventina an die Familie der Visconti über. Die Burg von Giornico verlor nun an Bedeutung, da sich die Visconti und nach ihnen die Sforza auf die Verstärkung der Talsperre von Bellinzona konzentrierten.

Im Lauf des 15. Jahrhunderts dürfte die Burg von Giornico jedenfalls verlassen worden sein. In den Auseinandersetzungen von 1479 zwischen Mailand und den Eidgenossen spielte sie keine Rolle mehr. Gemäss dem italienischen Chronisten Giovanni Rigolo (1640–1711) soll die verwahrloste Festung 1518 auf Befehl der Urner von den Eidgenossen niedergelegt worden sein.[1][2]

Literatur

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  • Werner Meyer: Burgen der Schweiz. Band 2, Silva Verlag. Zürich 1983.
  • Fritz Hauswirth: Burgen und Schlösser in der Schweiz. Band 9, Neptun Verlag, Kreuzlingen 1972.
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Commons: Castello di Santa Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Castello di Santa Maria@1@2Vorlage:Toter Link/api.geo.admin.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Simona Martinoli et alii: Guida d'arte della Svizzera italiana, (Hrsg. GSK), Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, 119–120.