Eduard Leisching
Eduard Gustav Adolf Emerich Leisching (* 26. November 1858 in Wien; † 7. Dezember 1938 ebendort) war ein österreichischer Kunsthistoriker und Direktor des Museums für angewandte Kunst in Wien.
Familie
BearbeitenEduard Leisching wurde als Sohn des Kaufmanns Eduard Leisching und der Antonie Leisching, geb. Götze geboren. Sein Bruder Julius Leisching erlangte ebenfalls Bedeutung als Museumsdirektor. Sein Ururgroßvater Karl Gottlob Leisching genoss als Superintendent im thüringischen Langensalza großes Ansehen. Zur Familie zählt auch die deutsche Malerin Friederike Leisching, die durch ihre Porträts von Matthias Claudius bekannt geworden ist. Sein Bruder Julius Leisching war Architekt und Direktor des Salzburger Museum Carolino Augusteum.
1886 heiratete er die aus Rastnig in der Steiermark stammende Adele Margulies (1861–1900). Mit ihr hatte er zwei Kinder, die Künstlerinnen Marianne und Elisabeth Leisching (1900–1980). Acht Jahre später heiratete er Hedwig Bunzel, verwitwete Singer, aus Prag-Bubna. Sie brachte bereits zwei Kinder mit in die Ehe und gebar Eduard Leisching zwei weitere Kinder.
Leben und Wirken
BearbeitenEduard Leisching studierte an den Universitäten Wien und Berlin Kunstgeschichte und Philosophie und wurde 1884 in Wien promoviert. Im gleichen Jahr begann er seine Tätigkeit am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, von 1909 bis 1925 war er dessen Direktor. Der Aufbau dieses Museums bildete einen bedeutenden Teil seines Lebenswerkes.
Daneben widmete er sich der Gründung des Volksbildungswesens. So gründete er 1887 den Wiener Volksbildungsverein.[1] Auf dieses Wirken geht unter anderem die Entstehung der Urania zurück. Daneben verfasste er mehrere Werke über die Österreichische Kunstgeschichte.
Nach langem Leiden starb Eduard Leisching am 7. Dezember 1938 und wurde auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf eingesegnet und beigesetzt.
Der Eduard-Leisching-Hof im Wiener Gemeindebezirk Margareten trägt seinen Namen. Des Weiteren ist seit 1949 die Leischinggasse im 14. Bezirk Penzing nach ihm benannt.
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- Der klimatische Curort Arco in Südtirol. Reichenberg, Stiepel 1883
- Der Wiener Congress. Culturgeschichte. Die bildenden Künste und das Kunstgewerbe, Theater, Musik in der Zeit von 1800–1825. Wien 1898
- Die Bildnis-Miniatur in Oesterreich von 1750–1850. – Wien, Artaria 1907
- 40 Jahre Wiener Volksbildungs-Verein, 1887–1927, 1927
Literatur
Bearbeiten- Leisching: Leisching Eduard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 109 f. (Direktlinks auf S. 109, S. 110).
- Robert A. Kann, Peter Leisching (Hrsg.): Ein Leben für Kunst und Volksbildung. Eduard Leisching. 1858-1938. Erinnerungen. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0273-9.
- Robert A. Kann: Leisching, Eduard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 153 f. (Digitalisat).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Knowledge Base Erwachsenenbildung ( vom 28. September 2007 im Internet Archive) Volkshochschulen Wiener Volksbildungsverein polycollege Stöbergasse Gründung und erste Entfaltung
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Eduard Leisching im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eduard Leisching. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Knowledgebase Erwachsenenbildung
- Eintrag über die Umbenennung des Eduard Leisching-Hofes (9. März 1959)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Leisching, Eduard |
ALTERNATIVNAMEN | Leisching, Eduard Gustav Adolf Emerich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kunsthistoriker und Direktor des Museums für angewandte Kunst |
GEBURTSDATUM | 26. November 1858 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 7. Dezember 1938 |
STERBEORT | Wien |