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Europawahl in Deutschland 1994

Wahl zum 4. Europäischen Parlament in Deutschland am 12. Juni 1994
1989
Europawahl in Deutschland 1994[1]
1999
Wahlbeteiligung: 60,0 %
 %
40
30
20
10
0
38,8
32,2
10,1
4,7
4,1
3,9
1,1
5,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+1,0
−5,1
+1,7
+4,7
−1,5
−3,2
+1,1
+1,9

Die Europawahl in Deutschland 1994 war die vierte Direktwahl der deutschen Abgeordneten zum Europäischen Parlament und die erste nach der Deutschen Wiedervereinigung. Sie fand im Rahmen der EU-weiten Europawahl 1994 am 12. Juni 1994 statt. Für die erstmals 99 Mandate kandidierten 26 Parteien und sonstige politische Vereinigungen. Am gleichen Tag fanden auch die Kommunalwahlen im Saarland 1994 statt.

Deutsche Sitze im Europaparlament
    
Insgesamt 99 Sitze
nach Fraktionen
   
Insgesamt 99 Sitze

Ergebnis

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Listen Stimmen Mandate
Anzahl % Anzahl +/-
Sozialdemokratische Partei Deutschlands 11.389.697 32,2 40 +9
Christlich Demokratische Union Deutschlands 11.346.073 32,0 39 +14
Bündnis 90/Die Grünen 3.563.268 10,1 12 +4
Christlich-Soziale Union in Bayern 2.393.374 6,8 8 +1
Partei des Demokratischen Sozialismus 1.670.316 4,7 Neu
Freie Demokratische Partei 1.442.857 4,1 –4
Die Republikaner 1.387.070 3,9 –6
Bund freier Bürger 385.676 1,1 Neu
Die Grauen – Graue Panther 275.866 0,8 Neu
Ökologisch-Demokratische Partei 273.776 0,8 ±0
Autofahrer- und Bürgerinteressenpartei Deutschlands 231.265 0,7 Neu
STATT Partei Die Unabhängigen 168.738 0,5 Neu
Partei der Arbeitslosen und Sozial Schwachen 127.104 0,4 Neu
Bayernpartei 110.778 0,3 ±0
Neues Forum 107.615 0,3 Neu
Partei Bibeltreuer Christen 93.210 0,3 Neu
Die Naturgesetz Partei, Aufbruch zu neuem Bewusstsein 92.031 0,3 Neu
Deutsche Soziale Union 80.618 0,2 Neu
Nationaldemokratische Partei Deutschlands 77.227 0,2 ±0
Christliche Mitte – Für ein Deutschland nach Gottes Geboten 66.766 0,2 ±0
Christliche Liga – Die Partei für das Leben 40.115 0,1 ±0
Die Unregierbaren – Autonome Liste 37.672 0,1 Neu
Bürgerrechtsbewegung Solidarität 23.851 0,1 Neu
Plattform Europa der ArbeitnehmerInnen und Demokratie 12.992 0,0 ±0
Bund Sozialistischer Arbeiter, deutsche Sektion der Vierten Internationale 10.678 0,0 ±0
Deutsche Familien-Partei 2.781 0,0 Neu
Gesamt 35.411.414 100 99
Ungültige Stimmen 884.115 2,4
Wähler 36.295.529 60,0
Wahlberechtigte 60.473.927
Quelle: Bundeswahlleiter

Fraktionen im Europäischen Parlament

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FraktionMandateParteiMandate
Fraktion der Europäischen Volkspartei
47 / 99
Christlich Demokratische Union Deutschlands
39 / 99
Christlich-Soziale Union in Bayern
8 / 99
Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas
40 / 99
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
40 / 99
Die Grünen/Europäische Freie Allianz
12 / 99
Bündnis 90/Die Grünen
12 / 99

Regionale Unterschiede

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Europawahl in Westdeutschland 1994[2]
Wahlbeteiligung: 59,3 % (– 4,0 %)
 %
50
40
30
20
10
0
40,3
33,9
11,2
4,2
4,2
0,6
5,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
+2,5
−3,4
+2,8
−1,4
−2,9
+0,6
+1,7
Europawahl in Ostdeutschland 1994[3]
Wahlbeteiligung: 63,0 %
 %
40
30
20
10
0
32,9
25,3
20,6
5,8
3,6
3,0
8,8

Wahlrecht für EU-Ausländer

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Die Europawahl 1994 war die erste Wahl zum Europäischen Parlament nach Inkrafttreten des am 7. Februar 1992 unterzeichneten Vertrags von Maastricht. Gemäß Art. 22 Abs. 2 AEUV (vormals Art. 19 Abs. 2 EGV) konnten daher alle Unionsbürger wählen, ob sie ihr aktives und passives Wahlrecht in ihrem Heimat- oder in ihrem Wohnsitzstaat ausüben. Die Einzelheiten der Ausübung des Wahlrechts bei den Europawahlen für Unionsbürger mit Wohnsitz in einem Mitgliedstaat, dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzen, war durch die Richtlinie 93/109/EG des Rates vom 6. Dezember 1993 geregelt worden. Die Berechtigung ist ein Ausfluss der durch den Maastricht-Vertrag eingeführten europäischen Freizügigkeit für Unionsbürger nach Art. 21 AEUV und Artikel 45 der EU-Grundrechtecharta.[4] Aufgrund dessen konnten in Deutschland lebende EU-Ausländer bei der Europawahl am 12. Juni 1994 erstmals an der Wahl der deutschen Vertreter im Europäischen Parlament teilnehmen.[5]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Bundeswahlleiter Wahlberechtigte, Wähler, Stimmabgabe und Sitzverteilung bei den Europawahlen seit 1979. (Memento des Originals vom 13. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundeswahlleiter.de (PDF; 64 kB)
  2. Wahlen in Deutschland Ergebnisse in den alten Bundesländern und Berlin-West
  3. Wahlen in Deutschland Ergebnisse in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost
  4. Bundeszentrale für politische Bildung: Europawahlen. Einführung in das Wahlsystem. Stand: 13. März 2014. Abruf: 13. Februar 2017.
  5. Ausländer können an deutscher Europawahl teilnehmen. Premiere für EU-Bürger. In: Berliner Zeitung, 16. März 1994; Abruf: 19. Februar 2017.