Ferring
Die Ferring Holding S.A. mit Sitz in Saint-Prex und Wurzeln in Schweden ist ein international tätiges Schweizer Pharmaunternehmen, das Arzneimittel entwickelt und vermarktet. Es konzentriert sich überwiegend auf die Erforschung und Herstellung von Arzneimitteln auf der Basis von Peptiden.
Ferring Holding S.A.[1]
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1950 |
Sitz | Saint-Prex Schweiz |
Leitung | Frederik Paulsen jun. (VR-Präsident) |
Mitarbeiterzahl | 5.000 (2016) [2] |
Umsatz | 1,5 Mrd. CHF (2015) [2] |
Branche | Pharmazie |
Website | www.ferring.com |
Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 5.000 Mitarbeiter, davon 650 in der Schweiz und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 1,5 Milliarden CHF.[2] Ferring vertreibt seine Produkte weltweit in 60 Ländern. Das Unternehmen befindet sich über die 1988 gegründete Dr. Frederik Paulsen Foundation vollständig in Privatbesitz und wird von Frederik Paulsens Sohn Frederik Paulsen jun. geführt.
Geschichte
BearbeitenDas Unternehmen wurde 1950 unter dem Namen Nordiska Hormon Laboratoriet vom deutschstämmigen Frederik Paulsen in Malmö, Schweden, gegründet und 1954 in Ferring umbenannt. Der Firmenname leitet sich von der Nordseeinsel Föhr ab, woher Paulsens Eltern stammen.
Mit der kommerziellen Synthese von Hormonen, der Produktion von ACTH und anderen Hormonen der Hypophyse war Ferring in den 1950er und 1960er Jahren einer der Pioniere in diesem pharmazeutischen Bereich. Ein entscheidender Schritt war die damalige Entwicklung des Wirkstoffs Desmopressin, der unter dem Handelsnamen Minirin bis heute bei Diabetes insipidus und Enuresis (Bettnässen) eingesetzt wird.
Gegenwärtig liegt der Schwerpunkt bei Forschung und Entwicklung auf der Therapie mit synthetischen Peptiden einschließlich der Galenik und der Herstellung der Arzneimittel. Auf dieser Basis hat sich Ferring heute auf die therapeutischen Gebiete Fertilität, Urologie, Gastroenterologie, Endokrinologie und Geburtshilfe spezialisiert.
Produkte
BearbeitenFerring vertreibt u. a. folgende Medikamente (Wirkstoff in Klammern):
- Bravelle (Urofollitropin) – Zur Behandlung von der weiblichen Unfruchtbarkeit
- Cortiment (Budesonid) – Zur Behandlung von Colitis ulcerosa
- Firmagon (Degarelix) – Zur Behandlung des Prostatakarzinoms
- Menogon (Menotropin) – Zur Behandlung der weiblichen Unfruchtbarkeit
- Minirin (Desmopressin) – Zur Behandlung von Enuresis und Diabetes insipidus
- Pabal (Carbetocin) – Vorbeugung gegen Uterusatonie nach Kaiserschnittgeburt
- Pentasa (Mesalazin) – Zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
- Tractocile (Atosiban) – zur Unterdrückung der Wehentätigkeit (Tokolyse)
- Zomacton (Somatropin) – Zur Behandlung von Wachstumsstörungen
Ferring in Deutschland
BearbeitenAls eine der ersten Tochtergesellschaften wurde die Ferring Arzneimittel GmbH 1956 in Deutschland, 6 Jahre nach der Muttergesellschaft, gegründet. Der Firmensitz wurde 1973 von Düsseldorf nach Kiel verlegt. Zurzeit arbeiten hier insgesamt etwa 325 Mitarbeiter.
Ferring Stiftung
BearbeitenDie Ferring Stiftung wurde von Frederik Paulsen 1988 gegründet. Stiftungs-Zweck ist neben der Pflege und Förderung der friesischen Sprache (Fering) und Kultur auch die Erforschung der Lebensbedingungen auf Föhr und der Region.
Literatur
Bearbeiten- Birgit Ammon: Der Zeit voraus. Dr. Friedrich Paulsen 1909–1997, der Mann der Ferring gründete. Ferring GmbH, Kiel 1999. Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (
- Tobias Birken, Matthias Georgi, Katharina Roth: Frederik Paulsen. Ein friesisches Leben. August Dreesbach Verlag, München 2019.
- Camilla Olga Katharina Freiin von Nordenflych: Die Bedeutung von Dr. med. Frederik Paulsen als Unternehmer, Föhringer Weltbürger und Forscher in Hinblick auf die Therapie endokriner Störungen. (PDF) 23. November 2006, S. 259, abgerufen am 5. Juli 2023 (Promotion zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin).
- Jörn Radke: Die Wurzeln auf Föhr und die Welt als Markt. In: Kieler Nachrichten, Nr. 303, 29. Dezember 2006, S. 21.
- Axel Schnorbus: Ferring in Kiel in der Forschung stark. In: FAZ, Nr. 142, 22. Juni 1995, S. 18.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag der Ferring Holding S.A. im Handelsregister des Kantons Waadt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
- ↑ a b c Tages-Anzeiger: Milliardär macht die Schweiz zu Polarforscher-Nation, abgerufen am 3. Mai 2016