Hans Ramstetter
Hans Ramstetter (* 2. April 1922 in Wurzen) ist ein ehemaliger deutscher Parteifunktionär.
Leben und Wirken
BearbeitenMit 18 Jahren trat Ramstetter 1940 in die NSDAP ein. Er studierte Rechtswissenschaft und wurde – inzwischen promoviert und seit 1946 Mitglied der Ost-CDU – 1949 Justiziar im thüringischen Ministerium für Handel und Versorgung.[1] 1950 trat er in die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und in den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund ein, 1951 war er an der Bezirksschule des FDGB.
Den stellvertretenden Vorsitz seiner Partei im Bezirk Erfurt bekleidete er von 1952 bis 1954. Von diesem Amt wurde er jedoch im Januar 1953 im Zusammenhang mit der Verhaftung des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden und Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, Georg Dertinger, kurzzeitig suspendiert.[2][3]
Anschließend war er Vorsitzender einer Arbeitsgruppe beim Nationalrat der Nationalen Front und von 1962 bis 1964 wissenschaftlicher Leiter von INTERPRET in Berlin-Bohnsdorf, einem der drei zentralen Übersetzungsdienste der DDR.
Von 1964 bis 1969 übte er die Leitungsfunktion der Abteilung „Internationale Verbindungen“ im Sekretariat des Hauptvorstandes der CDU aus. Im Oktober 1966 wurde er Vizepräsident der Liga für die Vereinten Nationen der DDR. In den 1970er Jahren war er (bis 1979) Leiter des Sekretariats des Präsidenten der DDR-Volkskammer.[4]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Die Rechtsstellung des Verletzten sowie des Unternehmers, seiner Vertreter und Beauftragten bei Betriebsunfällen nach neuem Sozialversicherungsrecht, Jena 1951. (Dissertation)
- Afrika muss eins werden, Leipzig 1965. (Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Ernst Adler und Hans Ramstetter)
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1966: Verdienstmedaille der DDR
- 1973: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
Literatur
Bearbeiten- Harry Waibel: Ramstetter, Hans. In: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt, 2011, S. 258, ISBN 978-3-631-63542-1
- Olaf Kappelt: Ramstetter, Hans. In: Braunbuch DDR: Nazis in der DDR, E. Reichmann, 1981, S. 333, ISBN 978-3-923137008
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig: Ramstetter, Hans. In: Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. Saur, 1996, S. 682, ISBN 978-3-598111303
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eberhard Funk: Die Deutsche Liga für die Vereinten Nationen. Kovač, 1997, S. 307. ISBN 978-3-860645352
- ↑ 07 – 011. CDU in der SBZ/DDR. Band V, Konrad-Adenauer-Stiftung, 2018, S. 68
- ↑ Deutschland-Archiv, Band 25, 1992, S. 293
- ↑ Günther Buch: Namen und Daten. Biographien wichtiger Personen der DDR. J. H. W. Dietz Nachfahren, Berlin/Bonn-Bad Godesberg 1973, ISBN 3-8012-0020-5, Ramstetter, Hans, S. 224.
Weblinks
Bearbeiten- Hans Ramstetter Eintrag in: Who is who in the Socialist Countries.
- Hans Ramstetter Eintrag in: Peter Joachim Lapp: Die Volkskammer der DDR, 2013.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ramstetter, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Parteifunktionär |
GEBURTSDATUM | 2. April 1922 |
GEBURTSORT | Wurzen |