Koplik
Koplik (albanisch auch Kopliku) ist eine Kleinstadt in Nordalbanien mit 3734 Einwohnern (Volkszählung 2011).[1] Lokale Behörden geben hingegen eine vielfach höhere Zahl von 11.275 Einwohnern (2011) an.[2] Koplik ist Hauptort der Gemeinde Malësia e Madhe mit einfacher Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern sowie in den Bereichen Gesundheit und Bildung.
Koplik Kopliku | ||
Koordinaten: 42° 13′ N, 19° 26′ O | ||
Basisdaten | ||
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Qark: | Shkodra | |
Gemeinde: | Malësia e Madhe | |
Höhe: | 60 m ü. A. | |
Einwohner Ort: | 3734 (2011[1]) | |
Telefonvorwahl: | (+355) 0211 | |
Postleitzahl: | 4301 | |
Straße im Zentrum von Koplik |
Die Stadt liegt östlich des Shkodrasees in einer weiten, fruchtbaren Ebene. Rund 17 Kilometer südlich liegt Shkodra, die größte Stadt Nordalbaniens. Bis zur montenegrinischen Grenze sind es auf der Straße rund 15 Kilometer. Östlich von Koplik erheben sich die Nordalbanischen Alpen.
Koplik wurde von den Römern gegründet und hieß damals Cinna. Die lokale Bevölkerung konvertierte während der langen Zeit, als Albanien Teil des Osmanischen Reichs war, vollständig zum Islam, während die Landbevölkerung der Malësia katholisch blieb. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in Albanien im Jahr 1991 begann eine große Landflucht aus den Bergen. Viele siedelten sich in Shkodra und Koplik an. Die Neuzuzügler bauten auch die erste katholische Kirche in Koplik seit dem 18. Jahrhundert.
Ein Denkmal in der Stadtmitte erinnerte an einen Kampf im Jahr 1920 – von den Albanern Lufta e Koplikut (Koplik-Krieg) genannt – gegen die Montenegriner und Serben, die sich nach dem Ersten Weltkrieg Nordalbaniens bemächtigen wollten. 1945 kam es zu einem Aufstand gegen die Kommunisten, weshalb die Stadt in den nächsten Jahrzehnten von der Regierungsmacht vernachlässigt wurde. Nach einer Neugestaltung des Ortszentrums wurde das Denkmal in den 2010er Jahren entfernt.
Während des UNO-Embargos gegen Jugoslawien in den 1990er Jahren profitierte Koplik vom Schmuggel über den Shkodrasee ins benachbarte Montenegro. Gerade Treibstoff wurde damals in großen Mengen geschmuggelt. Nach dem Zusammenbruch der Pyramidenfirmen im Jahr 1997 verharrte Koplik in ökonomischer Stagnation und viele Bewohner – insbesondere die jungen Männer – verließen den Ort. Bis 2015 bildete Koplik eine eigenständige Gemeinde innerhalb des Kreises Malësia e Madhe.
Koplik liegt an einer der wichtigsten Verbindungen Albaniens mit dem Ausland. Die Straße SH1 von Shkodra durch den Ort zur Grenzstation Han i Hotit und weiter in die montenegrinische Hauptstadt Podgorica wurde im Jahr 2012 ausgebaut. Auch die Mitte der 1980er Jahre erbaute Eisenbahnlinie von Shkodra nach Podgorica der Hekurudha Shqiptare ist heute wieder in Betrieb, nachdem in den 1990er Jahren ein Großteil der Gleise illegal demontiert und als Alteisen verkauft worden war. Allerdings findet bisher nur Gütertransport statt.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Shkodër 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
- ↑ Qarku Shkodër: Statistikat e pergjithshme. (RAR; 147 kB) Archiviert vom am 8. März 2012; abgerufen am 20. September 2012.