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LVG C.V-VIII

deutsche Kampfflugzeuge

Die LVG C.V bis LVG C.VIII waren einmotorige deutsche Kampfflugzeuge der Luftverkehrsgesellschaft (LVG), die im Ersten Weltkrieg von der deutschen Fliegertruppe als Aufklärungsflugzeuge (C-Typ) eingesetzt wurden. Nach dem Krieg war die C.VI einer der Flugzeugtypen, die beim Aufbau des zivilen Flugverkehrs in Deutschland eingesetzt wurden.

LVG C.VI
LVG C.VI
Typ Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller LVG
Erstflug Januar 1918 (C.VI)
Indienststellung 1918
Produktionszeit

1918–1919

Entwicklung

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Nach den enttäuschen Leistungen der LVG C.IV musste LVG in Lizenz Typen anderer Hersteller produzieren. Es lag daher im Geschäftsinteresse der Firma, so schnell wie möglich die eigene Entwicklungsarbeit voranzutreiben, um die kostspieligen Lizenzgebühren zu sparen. Dipl.-Ing. Willi Sabersky-Müssigbrodt, dem neuen Chefingenieur der Firma, winkte daher bei Erfolg eines neuen Typs pro gelieferter Maschine eine Provision von 150 RM. Sabersky arbeitete mit Hochdruck an einem neuen Flugzeugtyp, dem LVG C.V (Werksbezeichnung D.XV). Tatsächlich machte der Prototyp bei der Vorstellung bei der Abnahmekommission in Berlin-Adlershof am 24. Dezember 1916 einen guten Eindruck, zumal die positiven Erfahrungen aus dem Bau der DFW C.V in die Konstruktion eingeflossen waren. Auch der Motor, ein überkomprimierter Benz Bz IVü mit 200 PS, zeigte viel versprechende Leistungen. Der kastenförmigen Kühler wurde an der oberen Tragfläche angebracht. Zwischen April 1917 und März 1918 wurden ca. 1250 C.V bestellt.

LVG C.VI

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Ab August 1917 wurde bereits an einem weiter verbesserten Typ, dem LVG C.VI gearbeitet. Der C.V war eines der größten von der Fliegertruppe verwendeten Zweisitzer, das neue Flugzeug sollte nun kompakter und leichter sowie aerodynamisch verbessert werden. Der C.VI hatte einen in dem etwas höher gebauten Rumpf sauber verkleideten Motor, eine Propellerhaube, größere Seiten- und Höhensteuer und zunächst Tragflächenkühler, dann jedoch Windhoff-Seitenkühler, die die Besatzung bei Treffern weniger durch das kochend-heiße umherspritzende Wasser gefährdeten. Weitere Änderungen und Vereinfachungen sollten die Produktion effizienter gestalten.

Das Projekt wurde der Idflieg[1] im Oktober 1917 zur Genehmigung vorgelegt. Im Januar 1918 war ein Prototyp fertiggestellt und testgeflogen, im Februar erfolgte die Abnahme durch die Idflieg, im März ging die erste Bestellung ein. Nach kleineren Anpassungen gelangten die ersten Flugzeuge im Juni 1918 an die Front.

LVG C.VII u. C.VIII

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Auch ein LVG C.VII mit Mercedes-Motor mit 160 PS wurde entwickelt, über Produktion und Einsatz ist jedoch nichts bekannt. Schließlich wurde noch ein Prototyp eines LVG C.VIII mit 240-PS-Benz-Bz.IVü-Motor mit hoher Verdichtung gebaut, der nicht mehr in die Serienfertigung kam.

 
Eines der letzten deutschen Aufklärungsflugzeuge, das über Palästina verlorenging, eine LVG C.V, 22. August 1918

Der C.V bewährte sich als zuverlässiges und vielseitiges Flugzeug für Aufklärungs- und Artilleriebeobachtungseinsätze, Bombenflüge und Luftbildaufklärung, notfalls auch gut bewehrt gegen Jagdfliegerangriffe.

Der C.VI gewann bald ebenfalls das Vertrauen der Besatzungen. Er bot bessere Sicht und besseres Schussfeld als der C.V, war steigfreudig und schnell und wurde bis zum Erscheinen des Halberstadt C.V im September 1918 allen anderen Zweisitzertypen als überlegen angesehen. Im August 1918 standen bereits 400 C.VI im Einsatz.

Zivile Verwendung

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Hans Albers 1918 als Passagier der DLR in einer LVG C.VI

Schon während des Krieges wurden einige LVG C.VI bei der Deutschen Luft-Reederei (DLR) für Passagierverkehr und Postversand eingesetzt. Aus diesem Grund und weil die Produktion bis Ende Januar 1919 durchlief, tauchten zahlreiche C.V und C.VI später in Nachkriegsverwendungen auf: Bei der DLR im Passagier-, Post- und Luftbild-Dienst, bei der polnischen Fliegertruppe im polnisch-sowjetischen Krieg 1919–1920. Die finnische Luftwaffe erwarb zwei C.VI, und die finnische Suomen ilmailuliikenne Oy erwarb noch 1923 zwei C.VI von einer schwedischen Fluggesellschaft. Verschiedene C.VI gelangten nach Litauen, drei in die Tschechoslowakei, zwei in die Schweiz und weitere in die Sowjetunion. Eine Maschine ist im königlichen Militärmuseum[2] in Brüssel ausgestellt.

Technische Daten

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Kenngröße C.V C.VI
Baujahr 1917–1918 1918
Einsatzzweck Aufklärer
Stückzahl ca. 1000
Besatzung 2
Länge 8,07 m 7,45 m
Spannweite 13,62 m 13 m
Höhe 3,20 m 2,80 m
Flügelfläche 42,70 m² 37,00 m²
Leermasse 985 kg 930 kg
Startmasse 1333 kg 1390 kg
Höchstgeschwindigkeit 165 km/h 170 km/h
Gipfelhöhe 6500 m
Steiggeschwindigkeit auf 1000 m 5:48 min 4 min
Steiggeschwindigkeit auf 2000 m 8 min
Steiggeschwindigkeit auf 4000 m 35:44 min
Steiggeschwindigkeit auf 6000 m 40 min
max. Reichweite 485 km 400 km
Flugdauer 4 h 3:30 h
Brennstofftank 230 l
wassergekühlter Reihenmotor Benz Bz IV, 200 PS (ca. 150 kW)
Bewaffnung 2 × MG 7,92 mm 2 × MG 7,92 mm, 115 kg Bomben

[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: Flugzeuge von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9
  • Peter M. Grosz: LVG C.VI, Windsock Datafile Nr. 17, Albatros Prod. Ltd, Berkhamsted 1989
  • Karlheinz Kens, Hanns Müller: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs 1914–1918, München 1973, ISBN 3-453-00404-3
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918, Wilhelmshaven 1977
  • Kenneth Munson: Bomber 1914–1919, Orell Füssli Verlag, Zürich 1968
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918, München 1959
  • Karl Pawlas: Deutsche Flugzeuge 1914–1918, Nürnberg 1976, Seiten 63–65, ISBN 3-88088-209-6
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Commons: LVG C.V – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: LVG C.VI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise/Anmerkungen

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  1. Inspektion der Fliegertruppe, u. a. zuständig für technische Abnahmen und Bestellungen an die Industrie
  2. Musée Royal de l’Armée et d’Histoire Militaire / Koninklijk Museum van het Leger en de Krijgsgeschiedenis
  3. Der Flug Heft 5. S. 13, abgerufen am 18. Juni 2022.