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Malinowka (Kaliningrad, Gwardeisk)

Ort im Rajon Gwardeisk, Oblast Kaliningrad, Russland

Malinowka (russisch Малиновка, deutsch Biothen und Podewitten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Malinowka
Biothen und Podewitten

Малиновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Erste Erwähnung 1405 (Biothen)
Frühere Namen Beoten (um 1540)
Beotten (nach 1565)
Bioten (vor 1785)
Königlich Biothen (nach 1871)
Biothen (bis 1946)
Podewytn (nach 1404)
Pudewit (nach 1540)
Podowit (nach 1542)
Pudewet (vor 1565)
Podewitten (bis 1946)
Bevölkerung 272 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 13 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40157
Postleitzahl 238221
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 034
Geographische Lage
Koordinaten 54° 42′ N, 20° 54′ OKoordinaten: 54° 42′ 0″ N, 20° 54′ 0″ O
Malinowka (Kaliningrad, Gwardeisk) (Europäisches Russland)
Malinowka (Kaliningrad, Gwardeisk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Malinowka (Kaliningrad, Gwardeisk) (Oblast Kaliningrad)
Malinowka (Kaliningrad, Gwardeisk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Malinowka liegt 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Gwardeisk (Tapiau). Durch den Ort verläuft die Kommunalstraße 27K-399, die bei Cholmy (Adlig Popelpken) von der Föderalstraße A229 abzweigt. Im Ort zweigt die Kommunalstraße 27K-221 in das benachbarte Jablonowka (Bartenhof) ab.

Bis 1945 war der damals Podewitten genannte Ortsteil Bahnstation an der Bahnstrecke Tapiau–Possindern (– Königsberg) (Gwardeisk–Roschtschino (– Kaliningrad)) der Wehlau–Friedländer Kreisbahnen, die aber nicht mehr betrieben wird.

Geschichte

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Das Dorf Biothen wurde im Jahre 1405 erstmals erwähnt.[2] Im Jahre 1874 wurde das adlige Vorwerk mit mehreren Gehöften in den neu gebildeten Amtsbezirk Kremitten[3] (heute russisch: Losowoje) eingegliedert, der bis 1945 zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. 86 Einwohner zählte Biothen im Jahre 1910.[4]

Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Biothen um die Gutsbezirke Adlig Popelken (heute russisch: Cholmy), Kuxtern (Kurgan) und Podewitten (s. u.), die eingemeindet wurden. Die Gesamteinwohnerzahl stieg entsprechend bis 1933 auf 395 und belief sich 1939 auf 382.[5]

Podewitten / Retschiza

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Das nördlich von Biothen gelegene Gutsdorf Podewitten entstand schon in der Zeit vor der Besetzung durch den Deutschen Orden.[6] 1875 kam der Gutsbezirk Podewitten zum neu gebildeten Amtsbezirk Pomedien (russisch nach 1945: Pruschaly, nicht mehr existent) im Kreis Wehlau.[7] 1910 waren hier 119 Einwohner registriert.[8] Am 30. September 1928 verlor Podewitten seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Biothen (s. o.) eingemeindet.

1945 kam Podewitten in Folge des Zweiten Weltkriegs zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Retschiza und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Golowenski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[9] 1954 gelangte der Ort in den Borski selski Sowet.

Malinowka

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In Kriegsfolge wurde Biothen 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet. 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Malinowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Golowenski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[9] 1954 gelangte der Ort in den Borski selski Sowet. Vor 1975 wurde der Ort Retschiza an Malinowka angeschlossen.[10] Von 2005 bis 2014 gehörte Malinowka zur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Die Bevölkerung Biothens und Podewittens war bis 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche Kremitten (russisch: Losowoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Malinowka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[11] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Biothen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kremitten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Podewitten
  7. Rolf Jehke, Amtsbezirk Pomedien
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  9. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  10. Das ergibt sich aus der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  11. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info