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Marcilhac-sur-Célé

Gemeinde in Frankreich

Die südfranzösische Gemeinde Marcilhac-sur-Célé befindet sich im Département Lot in der Region Okzitanien. Der kleine, 193 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) zählende Ort liegt im Tal des Célé und ist Teil des Regionalen Naturparks Causses du Quercy.

Marcilhac-sur-Célé
Marcilhac-sur-Célé (Frankreich)
Marcilhac-sur-Célé (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac
Kanton Causse et Vallées
Gemeindeverband Grand-Figeac
Koordinaten 44° 33′ N, 1° 46′ OKoordinaten: 44° 33′ N, 1° 46′ O
Höhe 140–391 m
Fläche 27,35 km²
Einwohner 193 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 7 Einw./km²
Postleitzahl 46160
INSEE-Code
Website http://www.marcilhac.fr/

Marcilhac-sur-Célé – Ortsbild mit Klosterruine

Marcilhac-sur-Célé liegt in einer Höhe von etwa 160 Metern ü. d. M. am südwestlichen Rand des Zentralmassives am Ufer des Célé, eines rechten Nebenflusses des Lot. Das Dorf und seine Umgebung werden durch die weißen und ockerfarbigen Klippen des Célé-Tales überragt. Die nächste Stadt ist das etwa 30 Kilometer (Fahrtstrecke) östlich gelegene Figeac.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018
Einwohner 271 270 260 240 196 194 199 203

Im 19. Jahrhundert hatte der Ort stets zwischen 800 und 950 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft ging die Einwohnerzahl im 20. Jahrhundert kontinuierlich zurück.

Wirtschaft

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Im Haut-Quercy wurde die Landwirtschaft in erster Linie zur Selbstversorgung betrieben, zu der bis ins 19. Jahrhundert hinein auch der Weinbau gehörte, der aber nach der Reblauskrise nahezu gänzlich aufgegeben wurde. Heute spielt – neben Landwirtschaft, Kleinhandel und Handwerk – der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine große Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Geschichte

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In prähistorischer Zeit wurde das Gebiet um Marcilhac-sur-Célé bereits von Menschen bevölkert. Sie nutzten die Höhlen in den Klippen über dem Célé als Unterschlupf. Auch aus gallo-römischer Zeit finden sich Spuren im Gemeindegebiet, dazu gehören die Reste eines Landgutes, das einem Mann namens Marcellus gehörte. Der Ort wurde zum ersten Mal im 7. Jahrhundert erwähnt. In das 12. Jahrhundert fällt die Gründung des befestigten Benediktinerklosters, um das sich der Ort entwickelte. Das an einer Nebenstrecke des Jakobswegs (Via Podiensis) gelegene Kloster, zu welchem auch der Wallfahrtsort Rocamadour gehörte, war vom 12. bis zum 14. Jahrhundert eine vielgenutzte Anlaufstation für Pilger. Die Kirche war sogar größer als die von Conques. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) wurde das Kloster mehrfach zerstört und schließlich 1569 während der Hugenottenkriege geplündert. Von diesem Ereignis erholte sich die Abtei nicht mehr; während der Französischen Revolution wurden die Gebäude vom französischen Staat an Privatpersonen verkauft.

Jakobsweg (Via Podiensis)

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Im Ort gibt es zwei Pilgerherbergen (französisch: Gîte d'étape), mehrere Privatzimmer (französisch: Chambre d'Hôtes) und einen Campingplatz. Die Variante GR 651 folgt weiter dem Tal des Célé, vorbei an der Grotte du Pech Merle, überquert bei Saint-Cirq-Lapopie das Lot-Tal und vereinigt sich zwischen Limogne-en-Quercy und Varaire wieder mit dem GR 65. Als Straßenverbindung führt die D41, parallel zum Jakobsweg, ins Lot-Tal.

Sehenswürdigkeiten

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Kapitelsaal
 
Maison du Roi
  • Ein Fachwerkhaus mit Ziegelsteinfüllungen (Maison du Roi) aus dem 14. bis 16. Jahrhundert beherbergt heute das Fremdenverkehrsbüro und ein kleines Museum für sakrale Kunst. Es wurde im Jahr 1939 als Monument historique eingestuft.[2]
  • Zwei Megalithanlagen (Dolmen) stehen auf dem Gemeindegebiet (Dolmen de la Devèze-sud und Dolmen de Combe de Saule n° 2) und sind seit 1997 bzw. 2012 als Monuments historiques klassifiziert.[3][4]
  • Ein aus der Antike stammender Brunnen mit einem Durchmesser von etwa sechs Metern und einem nur teilweise erhaltenen Treppenabgang ist seit dem Jahr 1979 als Monument historique eingestuft.[5]
  • In der Umgebung von Marcilhac befinden sich mehrere hundert Feldsteinhütten aus Trockenmauerwerk (caselles), die auf Wanderungen erkundet werden können.
  • Eine Tropfsteinhöhle (Grotte de Bellevue) wurde im Jahr 1964 entdeckt.

Literatur

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  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3., überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
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Commons: Marcilhac-sur-Célé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ancienne abbaye Saint-Pierre, Marcilhac-sur-Célé in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Maison du Roi, Marcilhac-sur-Célé in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Dolmen de la Devèze-sud, Marcilhac-sur-Célé in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Dolmen de Combe de Saule n° 2, Marcilhac-sur-Célé in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Mas de la Boute, Marcilhac-sur-Célé in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
Jakobsweg „Célé-Variante zum Via Podiensis

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