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Nicomachus Flavianus der Jüngere

spätantiker römischer Senator und hoher Beamter

Nicomachus Flavianus, zur Unterscheidung von seinem Vater Virius Nicomachus Flavianus häufig Nicomachus Flavianus „der Jüngere“ genannt (geboren um 358; gestorben nach 432), war ein spätantiker römischer Senator und hoher Beamter. Er stammte aus einer bedeutenden stadtrömischen senatorischen Familie und stieg selbst zum dreimaligen Stadtpräfekten Roms sowie zum Prätorianerpräfekten im Westen des Reiches auf. Als Spross einer Familie und einer Schicht, die im zunehmend christianisierten Römischen Reich, in dem die römische Reichskirche immer mehr politischen Einfluss gewann, noch prononciert den traditionellen „heidnischen“ Kulten anhing, gelang es ihm, auch unter den christlichen Kaisern der theodosianischen Dynastie weiter bedeutende Positionen einzunehmen. Er schaffte es auch, das Andenken seines durch seine Teilnahme an der Usurpation des Eugenius (392–394) in Ungnade gefallenen Vaters wiederherzustellen. Er nahm an einer Emendation (Korrektur) eines Livius-Manuskripts teil, auf das Teile des heute erhaltenen Textes von ab urbe condita zurückzuführen sind.

Elfenbein-Diptychon mit der Aufschrift Symmachorum und Nicomachorum, wohl gefertigt zur Hochzeit Nicomachus Flavianus des Jüngeren mit einer Tochter des Quintus Aurelius Symmachus, ca. 392–394

Herkunft und Familie

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In der Spätantike war die Curia Iulia, der Sitz des römischen Senats auf dem Forum Romanum, nur noch eines der Machtzentren des Römischen Reiches

Als Sohn des Virius Nicomachus Flavianus stammte Nicomachus Flavianus aus einer bedeutenden stadtrömischen senatorischen Familie.[1] Die stadtrömischen Senatoren, die schon zu Beginn der Römischen Kaiserzeit den Großteil ihrer Macht an die römischen Kaiser und deren Hofstaat hatten abgeben müssen, hatten im 4. Jahrhundert weitere Machteinbußen hinnehmen müssen, als Konstantin der Große die zivilen und militärischen Ämter voneinander trennte und ihnen damit den Zugang zum Befehl über das Militär nahm. In der Folge entstand ein eigener Militäradel, der sich aus den Offizieren und Generälen der multiethnischen spätrömischen Armee und deren Nachkommen zusammensetzte. Außerdem gründete Konstantin die neue Reichshauptstadt Konstantinopel, in der die östlichen Kaiser fortan residierten. Auch die westlichen Kaiser (seit der Tetrarchie war das Mehrkaisertum die Regel) residierten meist in anderen bedeutenden Städten wie Augusta Treverorum (heute Trier), Mediolanum (Mailand) und ab 402 in Ravenna. Dadurch erwuchs dem stadtrömischen Senatorenstand auch innerhalb der zivilen Elite Konkurrenz wie die des gallorömischen Senatsadels. Dennoch waren die stadtrömischen Senatoren nach wie vor in der zivilen Administration des Reiches etwa als Prätorianerpräfekten, Stadtpräfekten und Provinzstatthalter einflussreich und waren außerdem reich begütert, sodass sie nach wie vor ein wichtiger Machtfaktor waren. Die Nicomachi Flaviani etwa hatten eine Villa in Kampanien in der Nähe Neapels[2] und ausgedehnten Grundbesitz auf Sizilien.[3]

Mit der konstantinischen Wende hin zum Christentum war außerdem ihre Sonderfunktion im Rahmen der traditionellen römischen Kulte bedroht; 380 erhob Theodosius I. das Christentum mit dem Edikt cunctos populos sogar zur Staatsreligion. Die römische Reichskirche mit ihren Bischöfen gewann immer mehr Macht. Nicomachus war wie sein Vater „Heide“, also Anhänger der traditionellen Götterkulte, zumal sich ein Teil ihres Prestiges aus ihren religiösen Funktionen als Priester der römischen Kulte ergab. Die Nicomachi waren mit anderen senatorischen Familien bekannt, teilweise auch verwandt und verschwägert, so insbesondere den Symmachi und deren bedeutendsten Vertreter, Quintus Aurelius Symmachus, der nicht nur Freund, sondern auch Cousin seines Vaters war.

Über die eigene Familie Nicomachus Flavianus des Jüngeren ist nur sicher bekannt, dass er mit einer Tochter des Quintus Aurelius Symmachus verheiratet war[4] und eine Tochter namens Galla hatte. Symmachus gehörte als gewesener Stadtpräfekt und princeps senatus zu den einflussreichsten stadtrömischen Senatoren; er war außerdem ein prominenter Heide, der in den Kontroversen der Zeit zur Stellung der traditionellen Religionen eine wichtige Rolle spielte, besonders im Streit um den Victoriaaltar. Wohl aus Anlass der Heirat gaben die Familien der Nicomachi und Symmachi ein Elfenbein-Diptychon in Auftrag, das, wenn auch beschädigt, erhalten ist.[5] In der Folgezeit nach der Hochzeit erhielt das Paar zahlreiche Briefe von Quintus Aurelius Symmachus.[6] Wann genau die Hochzeit mit der Tochter des Symmachus stattfand, ist aufgrund der unsicheren Datierung von Symmachus’ Briefen unklar. Vermutungen reichen von 387 bis 392/393.

Otto Seeck vermutete außerdem, dass Appius Nicomachus Dexter der Sohn Nicomachus Flavianus des Jüngeren aus dessen erster Ehe mit einer namentlich nicht bekannten Tochter des heidnischen Senators Appius Claudius Tarronius Dexter gewesen sei.[7] Diese von Seeck für vor 383 postulierte erste Ehe wurde jedoch in der späteren Forschung eher abgelehnt;[8] sicher belegen lässt sich nur die Ehe mit der Tochter des Symmachus. Auch die Annahme, Nicomachus Flavianus der Jüngere sei der Vater des Appius Dexter gewesen, ist umstritten.[9] Stattdessen wird der vermeintliche Sohn häufig als Neffe gehandelt, zumal die Anzahl der Kinder Nicomachus Flavianus des Älteren unbekannt ist. Außerdem hatte Nicomachus der Jüngere eine Tochter namens Galla, die Quintus Fabius Memmius Symmachus heiratete, den Sohn des Quintus Aurelius Symmachus.

Karriere

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Erste Ämter

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Das Geburtsdatum Nicomachus Flavianus des Jüngeren ist nicht direkt bekannt. Aus seiner Karriere lässt sich aber schließen, dass er um 358 geboren worden sein muss.[10] Das erste Mal begegnet er in den 380er Jahren in den Quellen, als die Kaiser Gratian (375–383) und Valentinian II. (375–392) im Westen des Reiches regierten; im Osten regierte seit 379 Theodosius I. Seine erste überlieferte Position ist die eines consularis Campaniae, also des Statthalters der italischen Provinz Campania (heute Kampanien). Dies ist auf einer Ehreninschrift auf einer Statuenbasis aus der Stadt Rom für seinen Vater und ihn vom 13. September 431 ersichtlich, die auch Nicomachus’ Karriere kurz wiedergibt.[11] Demnach wurde er Prokonsul der kleinasiatischen Provinz Asia im Osten des Reiches. Für einen westlichen Aristokraten dieser Zeit war dies ein ungewöhnliches Amt.[12] Zwar trat er das Amt offiziell schon 382 an, aber offenbar hielt er sich noch Anfang 383 mit seinem Vater in Rom auf, weil dieser die Abreise aufgehalten hatte.[13] Als proconsul Asiae residierte er in Ephesos; ein Gesetz an ihn in dieser Funktion ist am 10. Mai 383 im Codex Theodosianus bezeugt.[14] Anscheinend kam er auf der Reise in den Osten durch Athen, wo der Redner Himerios ihm eine Rede hielt, die in Fragmenten erhalten ist.[15] Von Himerios sind auch zwei weitere Reden auf ihn als proconsul Asiae erhalten.[16]

Wie aus einer Rede des berühmten Rhetors Libanios hervorgeht, fiel Nicomachus Flavianus jedoch in Ungnade, als er in seiner Eigenschaft als proconsul Asiae einen Decurio auspeitschen ließ. Um einer Bestrafung zu entgehen, floh er aus dem von Theodosius I. regierten Ostteil des Reiches zurück in seine Heimatstadt Rom.[17] In der Folgezeit scheint seine Karriere zunächst einmal beendet gewesen zu sein; eine Rolle in der Politik der nächsten Jahre – etwa im Streit um den Victoriaaltar 384 – ist nicht überliefert. Währenddessen wurde der Westen des Reiches seit 383 von der Usurpation des Magnus Maximus erschüttert. Erst 388 konnte Maximus durch einen Feldzug Theodosius’ I. in den Westen besiegt werden. Theodosius hielt sich in der Folgezeit zunächst in der Kaiserresidenz Mediolanum auf, von wo aus er Nicomachus Flavianus zu sich an den Hof rufen ließ;[18] er blieb jedoch weiterhin ohne Amt.[19]

Aufstieg unter Eugenius

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Am 15. Mai 392 wurde Kaiser Valentinian II. erhängt in seinem Palast in Vienne aufgefunden. Damit war Theodosius I., der zwischenzeitlich in den Osten zurückgekehrt war, der einzige verbliebene Kaiser. Nach einigen Monaten der Thronvakanz im Westen ließ jedoch der mächtige Heermeister (magister militum) Arbogast – dem viele die Schuld am Tod Valentinians gaben, da Arbogast die eigentliche Macht hinter dem westlichen Kaiserthron war[20] – den Beamten Eugenius zum Kaiser erheben. Dies wurde zunächst von Theodosius gebilligt, und Arbogast und Eugenius suchten offenbar nach Verbündeten in der stadtrömischen Oberschicht, um die Regierung des Eugenius zu stützen, die formal eine Usurpation war, weil Eugenius nicht mit den herrschenden valentinianischen und theodosianischen Kaiserhäusern verwandt war. Einen solchen Verbündeten fanden sie insbesondere in Nicomachus Flavianus dem Älteren. Nicomachus’ Vater (der ein heute verlorenes Geschichtswerk mit dem Titel Annales geschrieben und dieses Theodosius gewidmet hatte), der bereits seit 390 als Prätorianerpräfekt Italiens, Illyriens und Africas das höchste zivile Amt im Westen innehatte, wurde in diesem bestätigt. Flavianus der Ältere sah dies nun auch als Chance, sein Heidentum frei auszuleben. Für 394 wurde er sogar von Eugenius zum Konsul des Westens ernannt. Flavianus der Jüngere wurde mit dem bedeutenden Amt des Stadtpräfekten (praefectus urbi) der Stadt Rom ausgestattet.[21]

Inwiefern dieser Machtzugewinn der stadtrömischen Oberschicht und insbesondere der Familie der Nicomachi Flaviani auch mit einem „heidnischen Neuanfang“ (pagan revival) einherging, ist in der Forschung umstritten. Die ältere Forschung ging davon aus, dass Eugenius und Arbogast stark auf eine generelle Neubelebung des Heidentums setzten und dadurch in einem scharfen Konflikt mit dem christlichen Kaiser Theodosius standen; die Prominenz der beiden Nicomachi wurde als Argument für diese These verwendet.[22] Die neuere Forschung hat der These vom pagan revival jedoch widersprochen und verweist darauf, dass es kaum gesicherte Quellen für eine weitreichende Förderung der paganen Religionen unter Eugenius gebe. Der Übergang von den alten Kulten zum Christentum sei eher ein schleichender Prozess gewesen, in dem große Konfrontationen erst im Nachhinein konstruiert worden seien.[23]

Die Forschungskontroverse ist auch für die Bewertung der Rolle des Stadtpräfekten Nicomachus Flavianus unter Eugenius relevant. Ein zentrales Argument für die These, dass unter Eugenius die heidnischen Tempel wiederhergestellt wurden, ist etwa eine Inschrift des praefectus annonae Numerius Proiectus aus Ostia, dem Hafen Roms. Darin schreibt sich Proiectus die Restaurierung einer cella Herculis zu.[24] Der praefectus annonae, der für die Getreideversorgung Roms zuständig war, unterstand dem Stadtpräfekten Nicomachus Flavianus. Die Inschrift wurde lange so gedeutet, dass sie sich auf die cella, d. h. den zentralen Kultraum eines Hercules-Tempels bezieht.[25] Neuere Untersuchungen argumentieren jedoch, dass es keine gesicherte archäologische Evidenz für einen Tempel des Herkules in Ostia gebe – das traditionell als Herkulestempel identifizierte Heiligtum könnte auch dem Vulcanus geweiht gewesen sein. Außerdem müsse sich das Wort cella nicht notwendig auf einen Tempel beziehen, sondern könne auch einen etwa durch Wandbilder mit Herkules identifizierten Raum in einem der vielen Bäder in Ostia meinen.[26] Insofern ist unklar, inwiefern Nicomachus Flavianus der Jüngere Anteil an den für seinen Vater bezeugten Versuchen nahm, die traditionellen Kulte wiederzubeleben.

 
Bildmitte: Kirche Santi Luca e Martina, wo früher das von Nicomachus gebaute secretarium senatus stand, direkt rechts daneben (hinter dem Bogen) die in ihrer spätantiken Bausubstanz noch erhaltene Curia Iulia

Eine Inschrift aus dem Jahr 412 bezeugt, dass Flavianus der Jüngere während einer seiner Stadtpräfekturen ein secretarium senatus auf dem Forum Iulium in unmittelbarer Nähe zum Senatssitz in der Curia Iulia bauen ließ, das bereits wenig später abbrannte, 412 aber von dem Stadtpräfekten Flavius Annius Eucharius Epiphanius neu aufgebaut wurde.[27] An der Stelle des secretarium steht heute die Kirche Santi Luca e Martina, was Ausgrabungen verhindert. So können Ausmaße und Funktion des Baus nur sehr spekulativ erschlossen werden; vielleicht handelte es sich um einen Gerichtssaal.[28] Der Bau stammt vermutlich ebenfalls aus der Stadtpräfektur 392–394.[29]

Karriere nach 394

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Nachdem Theodosius die Usurpation des Eugenius zunächst toleriert hatte (wohl auch aus Mangel an Alternativen), zog er 394 mit einer großen Armee unter seinen Heermeistern Timasius und Stilicho in den Westen. In der blutigen Schlacht am Frigidus im heutigen Slowenien siegte er am 5./6. September 394 gegen die Truppen von Arbogast und Eugenius. Flavianus’ Vater beging daraufhin Selbstmord. Als hoher Beamter unter Eugenius’ Herrschaft war auch Nicomachus Flavianus selbst in unmittelbarer Gefahr, einer Säuberung von Eugenius’ Anhängern zum Opfer zu fallen. Über seinen Vater wurde die damnatio memoriae verhängt, und er selbst seines Amtes enthoben, wobei er auch das Gehalt seines Vaters als Prätorianerpräfekt an den römischen Staat zurückzahlen musste.[30]

Eine Passage in AugustinusDe civitate Dei (geschrieben ca. 410er/420er Jahre) ist in diesem Zusammenhang häufig auf Nicomachus Flavianus den Jüngeren bezogen worden. In einem Kapitel, das aus christlicher Perspektive dem gottesfürchtigen Kaiser Theodosius huldigt, schreibt der Bischof zum Nachgang des Krieges mit Eugenius: „[...] so verfügte [Theodosius], daß [...] Söhne [seiner Feinde], die, obwohl noch nicht Christen, zur Kirche ihre Zuflucht nahmen, bei dieser Gelegenheit Christen würden und wandte ihnen eine wahrhaft christliche Liebe zu; er beraubte sie nicht ihres Vermögens, bedachte sie vielmehr mit noch höheren Ehren. Gegen niemand ließ er nach dem Siege Privatfeindschaft wirksam werden.“[31] Die Passage scheint gut auf Flavianus zu passen, der ein prominenter Sohn eines hohen Beamten und Konsuls unter Eugenius und noch dazu nicht getauft war. Wenn sie sich auf ihn bezieht, wie allgemein angenommen wird,[32] zeigt sie, dass er zum Christentum konvertieren musste. Auch PrudentiusContra Symmachum deutet auf eine forcierte Konversion römischer Senatoren nach der Schlacht am Frigidus hin.[33]

Danach war Nicomachus’ Karriere zunächst erneut blockiert. Anfang 395 starb Theodosius I. und wurde im Westen von seinem noch jugendlichen Sohn Honorius ersetzt, der zunächst unter der Vormundschaft des Generals Stilicho stand. Insbesondere die systematische Fürsprache seines Schwiegervaters Quintus Aurelius Symmachus, die in Briefen an mächtige Mitglieder des kaiserlichen Staatsrats (consistorium) zutage treten, führte jedoch schließlich zu Nicomachus’ Rehabilitation. Besonders Stilicho scheint letztlich eine wichtige Rolle für die Fortsetzung von Nicomachus’ Karriere gespielt zu haben.[34] Ein erstes Zeichen war, dass er vom Kaiser zur Inauguration des Flavius Mallius Theodorus als Konsul 399 eingeladen wurde.[35]

399/400 diente er dann erneut als Stadtpräfekt Roms. Die Stadtpräfektur bezeugen sowohl mehrere Briefe des Symmachus als auch mehrere an ihn in dieser Eigenschaft adressierte Gesetze, die im Codex Theodosianus überliefert sind. Dadurch lässt sich seine Amtszeit auf mindestens zwischen dem 6. Juni 399 und dem 8. November 400 datieren.[36] Während seiner Zeit als Stadtpräfekt scheint er erneut in einen Skandal involviert gewesen zu sein, dieses Mal wurde ihm Veruntreuung vorgeworfen.[37] 408 scheint er, inmitten der Auseinandersetzung Roms mit Alarich, das dritte Mal die Stadtpräfektur bekleidet zu haben.[19] Der einzige andere Mann der Spätantike, der dieses Amt dreimal bekleidete, war Anicius Acilius Glabrio Faustus; insofern handelte es sich um eine besondere Ehre. Allerdings konnte Nicomachus die dreimalige Stadtpräfektur nicht offiziell für sich reklamieren, da die Stadtpräfektur unter Eugenius offiziell nicht mehr galt. Wohl deswegen nutzte er in einer Inschrift den Begriff saepius („oft“) statt der Zahl II, um die Anzahl seiner Stadtpräfekturen zu beschreiben.[38] 414 wurde er gemeinsam mit Caecilianus nach dem Aufstand des Heraclianus damit beauftragt, in der Provinz Africa Recht zu sprechen.[39]

431 wurde er, wie zuvor sein Vater, Prätorianerpräfekt Italiens, Illyriens und Africas, als der er von April 431 bis März 432 bezeugt ist.[40] Als Prätorianerpräfekt war er Mitglied des kaiserlichen Staatsrats, des consistorium des Kindskaisers Valentinian III. Diese Position nutzte er offenbar, um das Andenken seines Vaters vollständig wiederherzustellen. Zu diesem Zweck ließ er gemeinsam mit seinem Sohn oder Neffen Appius Nicomachus Dexter auf dem Trajansforum in Rom eine Statue des Virius wieder aufstellen. Die ausführliche Inschrift ehrt sowohl Virius als auch Flavianus den Jüngeren.[11] Sie enthält auch ein Sendschreiben der beiden Kaiser Valentinian III. und Theodosius II. an den Senat, das detailliert darstellt, dass jeder Flecken auf dem Andenken der Familie nur auf Missverständnissen und Missgunst beruhe. Es kann davon ausgegangen werden, dass der jüngere Nicomachus das Schreiben selbst formulierte.[41] Generell lässt sich die Inschrift als bedeutendes Dokument verstehen, mit der in Form der Ehre des Virius Nicomachus Flavianus zumindest ein Teil der heidnischen senatorischen Vergangenheit in die christliche Gegenwart des 5. Jahrhunderts hinübergerettet wurde, wenn auch ohne explizite Bezugnahme auf den Zusammenhang mit der nichtchristlichen Religion. Insofern kann es als paralleles Dokument zu den etwa gleichzeitigen Saturnalia des Macrobius gelesen werden, einem fiktiven Gespräch unter heidnischen Senatoren, in dem Virius Nicomachus Flavianus ebenfalls eine prominente Rolle spielt.[42]

Die Livius-Ausgabe

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apud Hennam („bei Henna“), also vermutlich auf seinem heute als Villa Romana del Casale bekannten sizilischen Landgut bei der Stadt Henna, arbeitete Nicomachus an seiner Livius-Korrektur. Hier das Peristyl der reich mit gut erhaltenen Mosaiken verzierten Villa.

Gemeinsam mit einem sonst weitgehend unbekannten Victorianus sowie mit seinem Sohn oder Neffen Appius Nicomachus Dexter nahm Nicomachus Flavianus der Jüngere an der Korrektur einer Kopie der ersten Dekade (die Bücher 1–10 zur Zeit von 753 v. Chr. bis 293 v. Chr.) des Geschichtswerks ab urbe condita des Titus Livius teil. Dies zeigen drei Subskriptionen unter seinem Namen – namentliche Notizen, die Emendatoren (Korrektoren) in von ihnen durchgesehenen antiken und mittelalterlichen Handschriften hinterließen. Sie lauten vollständig:[43]

Buch 6: Nicomachus Flavianus v.c. [vir clarissimus] III praefectus urbis emendavi.
Buch 7: Emendavi Nicomachus Flavianus v.c. ter praef(ectus) urbis apud Hennam.
Buch 8: Emendavi Nicomachus Flavianus v.c. ter praef(ectus) urbis apud Term(as).

Die Subskriptionen stammen aus seiner Tätigkeit als Korrektor einer Kopie von ab urbe condita, die auf einem offenbar vollständigen Manuskript des Werkes basierte, das sich ursprünglich im Besitz des Quintus Aurelius Symmachus befand. Die Korrektoren entstammtem dem unmittelbaren Umfeld des Symmachus („Symmachuskreis“). Nicomachus emendierte die Bücher 6–8. Die von den dreien korrigierten Kopien spielen eine wichtige Rolle in der Überlieferungsgeschichte des noch heute für die römische Geschichte wichtigen Werks. Die genauen Umstände sind schwierig zu beurteilen und weiterhin Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion, die sich im Wesentlichen nur auf die Subskriptionen selbst, Vergleiche erhaltener spätantiker und mittelalterlicher Livius-Manuskripte sowie einen Brief des Symmachus an einen Freund namens Valerianus stützen kann, für den die Livius-Kopie bestimmt war.[44] Unter anderem ist nicht mehr sicher zu sagen, ob Nicomachus lediglich eine einzelne Kopie von Symmachus’ Manuskript Korrektur las oder ihm auch andere zeitgenössische Abschriften zur Verfügung standen, mit denen er die Kopie vergleichen konnte. Jedenfalls gilt die auf der „Edition der Nicomachi“ (so der übliche Begriff der Editionsforschung) beruhende Textüberlieferung im Vergleich als qualitativ hochwertig.[45]

Unsicher ist auch die Datierung der verschiedenen Emendationen. Alan Cameron vermutete auf Basis seiner Rekonstruktion der verfügbaren Quellen zur Livius-Ausgabe des Symmachuskreises, dass sie nicht, wie bisher angenommen, in mehreren, zeitlich Jahre voneinander entfernten Intervallen, sondern komplett innerhalb weniger Wochen des Jahres 400 entstand.[46] Der in einer der Subskriptionen genannte Ort „bei Henna“ (apud Hennam) ist nach archäologischen Untersuchungen wahrscheinlich mit dem unter dem Namen Villa Romana del Casale bekannten sizilischen Landgut nahe Piazza Armerina bei der Stadt Henna identisch.[47] Die andere Ortsbezeichnung, apud Term[as], könnte sich auf die Thermae Selinuntiae beziehen, das ebenfalls auf Sizilien gelegene moderne Sciacca.[48] Nicomachus hätte dann die Korrektur während eines Aufenthaltes auf Sizilien während seiner Stadtpräfektur im Jahr 400 angefertigt, vielleicht gemeinsam mit seinem noch jugendlichen Sohn Appius Nicomachus Dexter.[49]

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Zu diesem sozialen Milieu um 400 siehe etwa Hendrik A. Wagner: Das spätantike Rom und die stadtrömische Senatsaristokratie (395–455 n. Chr.). Eine althistorisch-archäologische Untersuchung. Berlin 2021.
  2. Vgl. Hermann Dessau: Inscriptiones Latinae selectae, Nr. 8985 aus Neapolis. Dazu M. T. W. Arnheim: The Senatorial Aristocracy in the Later Roman Empire. Clarendon, Oxford 1972, S. 156 f. Vgl. auch Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 2,60,1–2 und J. H. D’Arms: Romans on the Bay of Naples: A Social and Cultural Study of the Villas and Their Owners from 150 B. C. to A. D. 400 (= Loeb Classical Monographs). Cambridge, Massachusetts, 1970, S. 226–229 (nach Hedrick S. 27/264).
  3. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 4,71,1.
  4. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 2,88; 4,51; 6,1–81.
  5. Das Diptychon könnte jedoch auch aus Anlass der Hochzeit des Quintus Fabius Memmius Symmachus mit einer Enkelin Flavianus Nicomachus des Älteren 401 entstanden sein. So Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 15. Zur Interpretation des Diptychons Erika Simon: The Diptych of the Symmachi and Nicomachi: an Interpretation: In Memoriam Wolfgang F. Volbach 1892–1988. In: Greece and Rome. Band 39, Nr. 1, 1992, S. 56–65 (doi:10.1017/S0017383500023986). Gegen Versuche, das Diptychon als moderne Fälschung zu entlarven, detailliert Dale Kinney, Anthony Cutler: A Late Antique Ivory Plaque and Modern Response. In: American Journal of Archaeology. Band 98, 1994, S. 457–480 (Digitalisat).
  6. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 6,1–81.
  7. Otto Seeck: Flavianus 15. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,2, Stuttgart 1909, Sp. 2511–2513, hier Sp. 2511. So auch in diversen anderen Publikationen Seecks, etwa Otto Seeck: Dexter 10. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,1, Stuttgart 1903, Sp. 297.
  8. Etwa André Chastagnol: Les Fastes de la Préfecture de Rome au Bas-Empire (= Études prosopographiques. Band 2). Nouvelles Éditions Latines, Paris 1962, S. 239–240. Dagegen allerdings Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 27, 33, der Seecks Vermutung wieder aufnimmt.
  9. Für eine Vater-Sohn-Beziehung argumentieren Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 23 f.; Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 510, 521 f.: „This is surely the most natural explanation of the fact that the only two sources to mention [Appius Nicomachus Dexter] do so in such close connection with Flavian“ (S. 521).
  10. Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 27.
  11. a b CIL 6, 1783 = Hermann Dessau: Inscriptiones Latinae selectae, Nr. 2948; vgl. Eintrag in Last Statues of Antiquity mit englischer Übersetzung; Carlos Machado: Discussion: Base for posthumous statue of Nicomachus Flavianus, praetorian prefect; commanded by the emperors. Rome, Forum of Trajan. 431. In: Last Statues of Antiquity, University of Oxford, 2012. Siehe auch den ausführlichen Eintrag in PPRET Inscriptions. Inscriptions pertaining to the Praetorian Prefects from 284 to 395 AD., Nr. 93; sowie Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, passim.
  12. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 197: „for a late fourth century Westerner an altogether exceptional proconsulate of Asia“.
  13. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 2,22 an Virius Nicomachus Flavianus.
  14. Codex Theodosianus 12,6,18. Zwei weitere Gesetze (Codex Theodosianus 7,18,8; 9,29,2) richten sich an einen praefectus praetorio Orientis Flavianus, von dem unklar ist, ob es sich um den Stadtpräfekten Nicomachus Flavianus handelt und wann genau sie zu datieren sind. Die PLRE gibt diese mit an: Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Nicomachus Flavianus 14. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 345–347, hier S. 345.
  15. Himerios, eclogiae 13; überliefert bei Photios, cod. 165 p. 108 a 15. Siehe Otto Seeck: Flavianus 15. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,2, Stuttgart 1909, Sp. 2511–2513, hier Sp. 2512.
  16. Himerios, eclogiae 36; 43, Zählung nach Himerius: Declamationes et orationes cum deperditarum fragmentis. Herausgegeben von Aristide Colonna. Accademia dei Lincei, Rom 1951.
  17. Libanios, orationes 28,5; vgl. auch Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 3,69.
  18. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 3,89 (an Rufinus). Zur Datierung des Briefes vgl. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 519.
  19. a b So jedenfalls die traditionelle Sicht der Forschung, vgl. etwa Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Nicomachus Flavianus 14. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 345–347, hier S. 345 f. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 508–519, insbesondere S. 516–519 argumentiert jedoch, dass die drei bisher auf 392–394, 399/400 und 408 datierten Stadtpräfekturen in Wahrheit auf 389/390, 392–394 und 399/400 zu datieren seien. Möglich wird dies u. a. durch eine Neudatierung des Gesetzes, auf dem die Datierung der 3. Stadtpräfektur auf 408 beruht (Codex Iustinianus 2,5,1) auf 431. Wie dies von der Forschung aufgenommen wird, bleibt abzuwarten, zumal es zu einer Umorganisation der Fasten der Stadtpräfekten um 390 führen würde.
  20. Zu seiner Person siehe etwa Manfred Waas: Germanen im römischen Dienst (im 4. Jh. n. Chr.). 2., durchgesehene Auflage. Bonn 1971, S. 70–73.
  21. Stadtpräfektur nach Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 7,104.
  22. Vgl. prominent etwa Herbert Bloch: The Pagan Revival in the West at the End of the Fourth Century. In: Arnaldo Momigliano (Hrsg.): The Conflict Between Paganism and Christianity in the Fourth Century. Oxford 1963, S. 193–218; Jelle Wytzes: Der letzte Kampf des Heidentums in Rom. Brill, Leiden 1977.
  23. Vgl. insbesondere Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011.
  24. AE 1941, 66.
  25. Vgl. Herbert Bloch: A new document of the last pagan revival in the West. In: Harvard Theological Review. Band 38, 1945, S. 199–244; Joachim Szidat: Die Usurpation des Eugenius. In: Historia. Band 28, 1979, S. 487–508, hier S. 499.
  26. Douglas R. Boin: A hall for Hercules at Ostia and a farewell to the Late Antique ‘pagan revival’. In: American Journal of Archaeology. Band 114, 2010, S. 253–266 (Digitalisat); Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, ISBN 978-0-19-974727-6, S. 90–92. Vgl. aber die sehr skeptische Reaktion auf diese These bei Christer Bruun: Religion and Christianization at Ostia, c. 250–c.800: a complicated story. Douglas Boin, Ostia in Late Antiquity (Cambridge University Press 2013). In: Journal of Roman Archaeology. Band 29, 2016, S. 796–805 (doi:10.1017/S1047759400072780), hier S. 801 f.
  27. CIL 6, 1718 = Hermann Dessau: Inscriptiones Latinae selectae, Nr. 5522.
  28. Zum aktuellen Forschungsstand mit Verweis auf die archäologische Literatur und eigenen Spekulationen Wladek Fuchs: New evidence for the design and urban integration of the Forum of Caesar, Forum of Augustus, Curia Julia, and Chalcidicum. In: Journal of Roman Archaeology. Band 34, Nr. 2, 2021, S. 511–551 (doi:10.1017/S1047759421000477), hier S. 540–550.
  29. So, wenn auch etwas willkürlich, Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Nicomachus Flavianus 14. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 345–347, hier S. 346.
  30. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 4,19; 4,51; 5,47; 6,12.
  31. Augustinus von Hippo, de civitate Dei 5,26 (Übersetzung nach der Bibliothek der Kirchenväter).
  32. Vgl. etwa Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Nicomachus Flavianus 14. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 345–347, hier S. 346. Vgl. auch Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 120 f., der zwar skeptisch ist, wie wörtlich die Aussagen Augustins zu nehmen sind, aber S. 121 ebenfalls Nicomachus gemeint sieht.
  33. Prudentius, contra Symmachum 1,410; 1,408–631. Vgl. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 122.
  34. Bruno Marien: Symmachus’ Epistolary Influence: the Rehabilitation of Nicomachus Flavianus through Recommendation Letters. In: Kamil Cyprian Choda, Maurits Sterk de Leeuw, Fabian Schulz (Hrsg.): Gaining and Losing Imperial Favour in Late Antiquity. Representation and Reality. Brill, Leiden 2019, S. 105–124 (doi:10.1163/9789004411791_006).
  35. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 4,6,39; 5,6; 6,10,30; 6,10,35 f.; 7,47,95, 102; 9,47.
  36. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 7,104; 4,4; 6,40; 7,50; 7,93; 7,96; 8,29; Codex Theodosianus 14,10,3a (6. Juni 399); 13,5,29a (24. Januar 400); 3,31,1a (5. März 400); 11,30,61a (19. August 400); 15,2,9a (8. November 400).
  37. Symmachus, epistulae 7,93,3. Dazu kurz Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 520.
  38. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 520 f.
  39. Codex Theodosianus 4,4,33 (3. November 414).
  40. Codex Theodosianus 11,1,36a (29. April 431); Codex Theodosianus 6,23,3a (24. März 432).
  41. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 205.
  42. Vgl. Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, passim, insbesondere S. xviii–xxi.
  43. Zitiert nach Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 498. In vielen Ausgaben wird der Bestandteil apud Term als Abschreibefehler betrachtet und daher weggelassen, vgl. dagegen aber Cameron S. 522.
  44. Quintus Aurelius Symmachus, epistulae 9,13.
  45. Für eine ausführliche Diskussion mit kritischer Diskussion der Forschung siehe Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 498–526. Cameron vertritt insgesamt die These, dass es sich lediglich um eine Korrektur der Abschrift auf Basis von Symmachus’ Manuskript gehandelt habe, nicht um eine vollständige Neuausgabe auf Basis mehrerer Kopien.
  46. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 498–526, insbesondere S. 509, 520.
  47. R. J. A. Wilson: Sicily under the Roman Empire. Warminster 1990, S. 216–217, 232–233; Brigitte Steger: Piazza Armerina. La villa romaine du Casale en Sicile. Picard, Paris 2017, ISBN 978-2-7084-1026-8, S. 58–73.
  48. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 522 f.
  49. So die voraussetzungsreiche These von Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 520–523.