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Norbert Horst

deutscher Schriftsteller

Norbert Horst (* 8. April 1956[1] in Bad Oeynhausen) ist ein deutscher Krimiautor.

Norbert Horst bei einer Krimilesung in Osnabrück am 29. Oktober 2008

Lebenslauf

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Horst wuchs im ostwestfälischen Bergkirchen auf, das namensgebend für den Ermittler seiner ersten Romanreihe wurde. Nach seiner Schulzeit, 1974, wurde Horst Polizeibeamter und arbeitete zuerst einige Jahre als Streifenpolizist. Nach dem Studium zum Kriminalkommissar trat er 1984 für drei Jahre dem Landeskriminalamt bei. Ab 1987 sammelte er in Bielefeld vielfältige Erfahrungen, vor allem als Ermittler in Wirtschaftskriminalitätsfällen, aber auch als Mitarbeiter in zahlreichen Mordkommissionen. Später leitete er elf Jahre lang am Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen Seminare für Stressbewältigung, Konfliktmanagement und Kommunikation. Anschließend war er acht Jahre bei der Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Bielefeld tätig. Zurzeit arbeitet er dort wieder als Ermittler.[2] Horst ist Mitglied des Syndikats, der „Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur“.[3]

Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Autorentätigkeit

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In seiner Freizeit schrieb Norbert Horst seit seinem 16. Lebensjahr[4] – erst Songtexte für eine eigene Band Goldmund und Lyrik sowie in späteren Jahren Kurzgeschichten.[5] Schließlich erschien nach ersten Veröffentlichungen in kleineren Anthologien 2003 sein erster Roman Leichensache.[6]

In insgesamt vier Romanen um den Kriminalhauptkommissar Konstantin Kirchenberg aus einer fiktiven Stadt in Westfalen hat Norbert Horst laut Tobias Gohlis einen „unerhört“ neuen Ton in der Kriminalliteratur angeschlagen: „Noch nie wurde der Leser so anscheinend unverstellt, so verstörend unmittelbar in die Ermittlung gezogen, mitschwimmend im Bewusstseinsstrom des Kommissars“.[7] Thomas Wörtche beschreibt Horsts Prosa als „vom Stakkato getrieben, Witz und Ironie sind perfekt eingewoben“.[8] Der innere Monolog seine Protagonisten stehe „notfalls in Anakoluthen“ und sei „schwer jargonisiert“, dabei gleichzeitig „spannend und wagemutig“.[9]

Mit Splitter im Auge und den folgenden Romanen um den berufsmüden und kiffenden Dortmunder Kriminalpolizisten Thomas Adam, der von allen bloß „Steiger“ genannt wird, machte Horst einen literarischen Neuanfang, den Tobias Gohlis so zusammenfasst: „Neuer Ermittler, identifizierbare Orte, multiple Perspektive“.[7] Plot, Protagonist und Erzählstil sind laut Thomas Wörtche konventioneller geworden.[9] Gleich geblieben ist Horsts Kenntnis der Polizeiabläufe, „ein feines Ohr für die verschiedenen Soziolekte, für die Absurdität von Behördensprech“.[10] Für Nina George ist der neue Stil Norbert Horsts „weniger atemlos, erzählender, fühlender, näher dran an menschlichen Unebenheiten; manchmal so authentisch, dass es weh tut“, und bleibe dennoch „uneitel und echt“.[11]

Horsts Alleinstellungsmerkmal ist für Kolja Mensing „der bewusste Einsatz des Jargons der ‚Aktenführer‘ und ‚Gruppenleiter‘“. Doch er beherrsche nicht nur „die deutsche Dienststellen-Prosa“, sondern habe auch „ein zartes Gespür für die melancholischen Abgründe der alltäglichen Polizeiarbeit“.[12] Was die Romane für Elmar Krekeler neben ihrer Authentizität so einmalig macht, ist, wie die Mechanismen „bezwingend, nüchtern, poetisch zum Erzählen“ gebracht werden, wie Horst ihnen menschliche Züge verleihe, „differenziert, präzise, ohne Heilig-, ohne Schuldigsprecherei“.[13] „Phänomenal“ findet es jedenfalls Joachim Schneider, „wie Horst aus öder Polizeiarbeit spannende Literatur macht und durch tiefe Dunkelheit Licht schimmern lässt, ohne in Sozialkitsch abzugleiten.“[14]

Auszeichnungen

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„[...] Ellroy, der war der Erste, den ich so gut fand, dass ich mehrere Bücher hintereinander gelesen habe. Finde ich auch heute noch gut.“

Norbert Horst: Interview[19]

Kurzprosa (Auszug)

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Einzelnachweise

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  1. ...: Autorenseite - Norbert Horst. In: Syndikat, das-syndikat.com. Abgerufen am 12. Oktober 2008.
  2. norbert-horst.de abgerufen am 20. März 2015
  3. das-syndikat.com (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.das-syndikat.comabgerufen am 20. März 2015
  4. Deutschlandradio: Zwischentöne vom 12. Oktober 2008. (Gespräch mit Norbert Horst.)
  5. Die Befragungen: Norbert Horst. (Memento vom 9. März 2012 im Internet Archive)
    „Ich schreibe seit fast dreißig Jahren und als es dann mal etwas Längeres werden sollte, ist daraus ein Krimi geworden.“
  6. Norbert Horst: Norbert Horst – Vita. In: Norbert Horst (Offizielle Web-Site). Abgerufen am 12. Oktober 2008.
  7. a b Tobias Gohlis: Der Sog des Authentischen. Ursprünglich in: Die Zeit Nr. 40 vom 29. September 2011.
  8. Thomas Wörtche: Leichenberg 08/2005. In: kaliber .38
  9. a b Thomas Wörtche: Leichenberg 09/2011. In: kaliber .38
  10. Thomas Wörtche: Leichenberg 10/2017. In: kaliber .38
  11. Nina George: Psychogramm eines Fehlbaren. In: Focus vom 14. August 2011.
  12. Kolja Mensing: Deutsche Dienststellen-Prosa. In: Deutschlandfunk vom 14. November 2011.
  13. Elmar Krekeler: Wie unbegleitete Flüchtlinge ausgenommen werden. In: Die Welt vom 26. Oktober 2017.
  14. Joachim Schneider: KRIMINALROMANE: Jedes Leben zählt. In: Badische Zeitung vom 28. Oktober 2017.
  15. literaturpreisgewinner.de abgerufen am 20. März 2015
  16. 22. Deutscher Krimi Preis 2006. In: krimilexikon.de. Abgerufen am 12. Oktober 2008.
  17. Herzogenrather Handschelle. Preisträger der Herzogenrather Handschelle. In: „Pro Stadtbücherei Herzogenrathe. V.. Förderverein der Stadtbücherei Herzogenrath.“ 18. Juni 2011, abgerufen am 29. Juni 2011: „Norbert Horst (2008) für den Roman „Blutskizzen““
  18. zeit.de abgerufen am 20. März 2015
  19. Die Befragungen: Norbert Horst. (Memento vom 9. März 2012 im Internet Archive)