Prislowo
Prislowo (russisch Прислово, deutsch Nöttnicken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.
Siedlung
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Geographie
BearbeitenPrislowo liegt an der Westküste des Samlandes und ist 41 Kilometer von der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) entfernt. Westlich des Ortes verläuft die nicht mehr betriebene Bahnstrecke von Lesnoje (Warnicken) an der früheren Samlandbahn über Jantarny (Palmnicken) nach Primorsk (Fischhausen) an der ehemaligen Ostpreußischen Südbahn, außerdem eine Nebenstraße von Lesnoje nach Jantarny, von der aus eine Verbindungsstraße über Prislowo nach Jantarowka (Wangnicken) an der Fernstraße A 192 führt.
Geschichte
BearbeitenDas bis 1946 Nöttnicken[2] genannte Dorf bestand damals aus mehreren größeren Höfen. Zwischen 1874 und 1945 war Nöttnicken in den Amtsbezirk Groß Dirschkeim[3] (heute russisch: Donskoje) eingegliedert, der bis 1939 zum Landkreis Fischhausen, von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Als Kriegsfolge kam Nöttnicken 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Prislowo und wurde gleichzeitig sowohl dem Dorfsowjet Jantarski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[4] Später gelangte Morosowka in den Powarowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Prislowo zur Landgemeinde Krasnotorowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner[5] |
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1910 | 117 |
1933 | 96 |
1939 | 96 |
2002 | 26 |
2010 | 26 |
Kirche
BearbeitenNöttnicken war 1945 aufgrund seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung dem Kirchspiel der Pfarrkirche in Heiligenkreutz (heute russisch: Krasnotorowka) zugeordnet. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Georg Henkys. Heute liegt Prislowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Nöttnicken
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Dirschkeim
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Volkszählungsdaten
- ↑ Evangelisch-lutherischen Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)