Schneeren
Schneeren ist ein Ortsteil der Stadt Neustadt am Rübenberge in der niedersächsischen Region Hannover.
Schneeren Stadt Neustadt am Rübenberge
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Koordinaten: | 52° 32′ N, 9° 20′ O | |
Höhe: | 59 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,26 km²[1] | |
Einwohner: | 1524 (1. Jul. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31535 | |
Vorwahl: | 05036 | |
Lage von Schneeren in Niedersachsen | ||
Alte Windmühle vor Schneeren
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Geografie
BearbeitenSchneeren liegt etwa zehn Kilometer westlich von Neustadt, zwischen dem Grinderwald im Norden und dem Steinhuder Meer im Süden. Die B 6 von Hannover nach Bremen verläuft etwa drei Kilometer nördlich des Dorfes. Der Ort befindet sich auf einem hügeligen Geestrücken im Bereich der Hannoverschen Moorgeest.
Das Dorfbild ist landwirtschaftlich geprägt, im Ort sind aber auch Handwerksbetriebe ansässig.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde erstmals 1215 in einer Urkunde des Grafen von Wölpe als „in Snedere“ erwähnt. Der Name Snedere wurde in späteren Urkunden anders beschrieben, wie Snederen [1280], Schnedere [1307], Snedern [1320].[3]
Nach einer Sage soll die erste Siedlung Schneerens etwa drei Kilometer südöstlich des heutigen Dorfkerns gelegen haben, nahe dem heutigen Wasserwerk. Dort wuchs eine Pflanzenart, die damals zur Einfassung von Wegen benutzt wurde. Im Niederdeutschen während der Zeit des Mittelalters bedeutete snedere so viel wie Schneide, Grenze. Dies kann aber auch die Lage am Rand eines Moorgebietes andeuten. Eine andere Theorie besagt, dass bedingt durch den kargen Boden die Bewohner den Gürtel enger schnüren mussten. Der Name entspringt dem plattdeutschen „sneren“, also auf Hochdeutsch schnüren.
Mit einer zu Drakenburg am 27. Dezember 1280 ausgestellten Urkunde schenkte Graf Burchard von Wölpe (1257–1289) dem Kloster Mariensee den Zehnten und alle Neubrüche zu Schneeren.[4]
1522 kam Mardorf zur Kirchenpfarrei Schneeren (das bis dahin bei Husum gewesen war). Bei der Teilung des Amtes Rehburg im Jahre 1856 kamen Mardorf und Schneeren zum Amt Neustadt am Rübenberge.
Während des Dreißigjährigen Krieges brannte das Dorf ab; wurde jedoch an derselben Stelle neu errichtet.
Durch die Gebietsreform wurde Schneeren am 1. März 1974 ein Stadtteil von Neustadt am Rübenberge.[5]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- 1848: [6] 626 Einwohner
- 1910: [7] 812 Einwohner
- 1925: [8] 865 Einwohner
- 1933: [8] 840 Einwohner
- 1939: [8] 781 Einwohner
- 1950: 1595 Einwohner[9]
- 1961: 1132 Einwohner[5]
- 1970: 1157 Einwohner[5]
- 2006: 1483 Einwohner
- 2013: 1447 Einwohner
- 2016: 1382 Einwohner[1]
- 2021: 1484 Einwohner[10]
- 2023: 1518 Einwohner[11]
Politik
BearbeitenOrtsrat
BearbeitenDer Ortsrat von Schneeren setzt sich aus einer Ratsfrau und acht Ratsherren zusammen. Im Ortsrat befinden sich zusätzlich 17 beratende Mitglieder.[13][14]
Sitzverteilung:
- CDU: 5 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- Wir für Schneeren: 1 Sitz
- Grüne: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)
Ortsbürgermeister
BearbeitenDer Ortsbürgermeister ist Stefan Porscha (CDU). Sein Stellvertreter ist Christian Thieße (CDU).[13][14]
Wappen
BearbeitenDer Entwurf des Kommunalwappens von Schneeren stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 1. April 1964 erteilt.[15]
Blasonierung: „Geteilt, oben in Gold ein laufender, balzender, schwarzer Birkhahn, unten in Grün vier silberne Windmühlenflügel, die in den Seitenwinkeln zwei gestielte, goldene Eichblätter überdecken, zwischen den beiden oberen Flügeln eine goldene Eichel.“[15] | |
Wappenbegründung: Durch die ausgedehnten Moorflächen in der Gemarkung Schneeren ist das vielerorts bereits ausgestorbene Birkwild hier für Jäger und Jagdherren ein besonderer Anziehungspunkt. Die im Wappen enthaltenen Mühlenflügel sind gleichfalls Sinnbild für die in früheren Jahren hier häufigen Windmühlen. Auch heute ist noch eine davon in ihrer Urform erhalten, da diese Mühle in ihrem Innern als Wohnung ausgebaut wurde und damit die Hoffnung besteht, dass diese Mühle erhalten bleibt. Die Eichenblätter verkörpern den seit 1982 unter Landschaftsschutz stehenden Eichenhain in der Mitte der Ortschaft. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Die evangelisch-lutherische Kirche Zum Guten Hirten in Schneeren wurde 1724 als rechteckige Saalkirche errichtet. Der 27 m hohe Kirchturm wurde jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, da ein Blitzeinschlag den alten Turm zerstört hatte. 2003 wurde die Kirche renoviert, dabei tauschte man das Kreuz auf der Kirche aus. Das alte Kreuz steht nun hinter der Kirche. Die Kirchengemeinde gehört zur Region Mitte des Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf.
- Die katholische St.-Martin-Kirche wurde 1969 gegenüber dem Dorfteich erbaut. 2009 wurde sie profaniert und später abgerissen.
Baudenkmale
BearbeitenGrünflächen und Naherholung
BearbeitenIm Dorfkern befindet sich ein Waldstück, welches Brink genannt wird und in dem sich ein See befindet, das Queemoor. Der Wald ist bereits auf Karten aus dem 18. Jahrhundert verzeichnet, jedoch wurde als Folge eines Brandes im Jahre 1874 komplett abgeholzt, so dass der heutige Baumbestand knapp 150 Jahre alt ist.
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Ortsblick am Küsterweg
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Ehemaliges Kreuz der Kirche Zum Guten Hirten
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Ortsblick
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Alte Schule, seit 1980 Gemeindehaus
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Mühlenberg mit dem Standort der Windmühle
Vereine
Bearbeiten- Heimatverein Schneeren[16]
- Gemischte Chor Schneeren
- Liederklump
- Akkordeonorchester
- Turn- und Sportverein von 1893
- Männergesangverein
- Landfrauen
- Rassekaninchen-Zuchtverein
- Reit- und Fahrverein
- Schützenverein von 1928[17]
- Spielmannszug
Persönlichkeiten
BearbeitenPersonen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Wilhelm Heidemann (* 1947 in Hannover), Schatzmeister der CDU-Landtagsfraktion und Schriftführer des Niedersächsischen Landtages[18]
Literatur
Bearbeiten- Wilhelm Struckmann: Schneeren, ein Dorf in der Geest zwischen Grinderwald und Steinhuder Meer (1215–1988). Hrsg.: Heimatverein Schneeren, Stolzenau 1993.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Unsere Ortschaften stellen sich vor – Schneeren. In: Internetseite der Stadt Neustadt a. Rbge. 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2018; abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ Einwohner mit Haupt- oder Nebenwohnung. (PDF; 88 kB) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 1. Juli 2023, archiviert vom am 12. August 2023; abgerufen am 12. August 2023.
- ↑ Historischer Verein für Niedersachsen (Hrsg.): Calenberger Urkundenbuch V. Nr. 7, S. 15. Vgl. Forschungen zur Geschichte Niedersachsens. Band 1. Hahnsche Buchhandlung, Hannover und Leipzig 1907, S. 28 f.; auch Carl, Wilhelm Wippermann: Beschreibung des Bukki-Gaues nebst Feststellung der Grenzen der übrigen Gaue Niedersachsens. Georg H. Wigand, Göttingen 1859, S. 9. Die alten Bezeichnungen tauchen auf im Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. gesammelt und hrsg. von Hans Sudendorf, Hannover 1859–1862. Schreibweise Snedern (1320): Sudendorf I Nr. 329 S. 186.
- ↑ Wilhelm von Hodenberg: Calenberger Urkundenbuch, Heft 1. bis zum Jahre 1300. Nr. 83, S. 74 (Archiv des Klosters Barsinghausen, erste Abteilung).
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neustadt am Rübenberge. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 7. August 2019.
- ↑ a b c Michael Rademacher: Landkreis Neustadt am Rübenberge (Neustadt i. Hannover) (→ Siehe unter: Nr. 51). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950 (= Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Band 33). W. Kohlhammer, Stuttgart/Köln 1952, S. 31 (Digitalisat [PDF; 27,1 MB] Sp. 1, Landkreis Neustadt am Rübenberge).
- ↑ Einwohner je Ort laut Melderegister. (PDF; 86 kB) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 21. Januar 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2020; abgerufen am 28. Januar 2021.
- ↑ Einwohner Neustadt a. Rbge. (PDF) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 1. Januar 2023, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2023; abgerufen am 24. Februar 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ergebnis der Ortsratswahl 2016 in Schneeren. In: www.wahl.hannit.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2017; abgerufen am 13. November 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Ortsrat der Ortschaft Schneeren. In: Ratsinformationssystem der Stadt Neustadt a. Rbge. Abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ a b Mandatsträger der Stadt. In: Ratsinformationssystem der Stadt Neustadt a. Rbge. Abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728, S. 294–295 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2022]).
- ↑ Vorstellung des Heimatvereins Schneeren e. V. In: Internetseite des Heimatvereins Schneeren. Abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ Vorstellung des Schützenvereins Schneeren von 1928 e. V. In: Internetseite des Schützenvereins Schneeren. Abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ Zur Person Wilhelm Heidemann. In: www.abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 13. November 2017.