Wörsbach (Emsbach)
Der Wörsbach im Taunus ist ein 24,5 km langer, linksseitiger und südsüdöstlicher Zufluss des Emsbachs; er durchläuft die hessischen Landkreise Rheingau-Taunus und dann Limburg-Weilburg. Der Wörsbach ist ein silikatischer Mittelgebirgsbach[3], im Unterlauf ein Gewässer II. Ordnung und im Oberlauf eines III. Ordnung. Neben seinem Vorfluter Emsbach ist der Wörsbach der Hauptfluss der Idsteiner Senke.
Wörsbach | ||
Wörsbach im Dauborner Ortskern | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 258748 | |
Lage | Taunus
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Emsbach → Lahn → Rhein → Nordsee | |
Quelle | südlich von Idstein im Taunus, am Südrand der Idsteiner Senke, nahe der Bundesautobahn 3 50° 11′ 23″ N, 8° 16′ 11″ O | |
Quellhöhe | 340 m ü. NHN | |
Mündung | in Niederbrechen in den EmsbachKoordinaten: 50° 21′ 44″ N, 8° 9′ 9″ O 50° 21′ 44″ N, 8° 9′ 9″ O | |
Mündungshöhe | 140 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | 200 m | |
Sohlgefälle | 8,2 ‰ | |
Länge | 24,5 km[1] | |
Einzugsgebiet | 118,66 km²[1][2] | |
Abfluss[1] AEo: 118,66 km² an der Mündung |
MQ Mq |
590,4 l/s 5 l/(s km²) |
Die Wörsbachtalbrücke der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main überspannt das Wörsbachtal im Gebiet der Gemeinde Brechen. Rechts im Hintergrund die A3. |
Geographie
BearbeitenVerlauf
BearbeitenDer Wörsbach entspringt nahe der Stadt Idstein auf einer Höhe von 340 m ü. NHN. Das Quellengebiet steht als Erlensumpf im Gerloh bei Idstein unter Naturschutz.
Der Wörsbach durchfließt die Stadt Idstein, den Idsteiner Stadtteil Wörsdorf, Hünstetten-Wallrabenstein, Kloster Gnadenthal, Hünfelden-Dauborn und Brechen-Werschau.
Er mündet schließlich bei Brechen-Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg) auf einer Höhe von 140 m ü. NHN von links in den Emsbach.
Der etwa 24,5 km lange Lauf des Wörsbachs endet ungefähr 200 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von circa 8,2 ‰.
Einzugsgebiet
BearbeitenDas 118,8 km² große Einzugsgebiet des Wörsbachs liegt im Taunus und im Limburger Becken. Es wird durch ihn über den Emsbach, die Lahn und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
- im Osten an das Einzugsgebiet des Lahn-Zuflusses Emsbachs oberhalb des Mündung;
- im Südosten und Süden an das des Schwarzbachs, der in den Main mündet;
- im Westen an das der Aar, die ebenfalls in die Lahn mündet.
Zuflüsse
Bearbeiten- Wolfsbach (rechts), 4,1 km
- Itzbach (links), 1,0 km
- Reißgraben (rechts), 0,5 km
- Felsgraben (rechts), 0,6 km
- Kesselbach (links), 6,5 km[4]
- Langenbach (links), 1,0 km
- Hahnbach (links), 2,3 km
- Schornbach (links), 4,3 km
- Gebückgraben (links), 1,0 km[5]
- Spindelbach (Stinkerbach[6]) (links), 1,7 km (mit Sintersbach 5,3 km)
- Neesbach (links), 3,0 km
Wasserbauwerke
BearbeitenBrücken
BearbeitenIn seinem Lauf wird der Wörsbach von einer Vielzahl von Brücken überquert. Im Gebiet von Dauborn stehen zwei Brücken unter Denkmalschutz. Am Ortsrand ist die Brücke der Alten Selterser Straße. Die Rundbogenbrücke an der früheren Landstraße nach Niederselters ist zur Mitte hin leicht steigend, aus kleinen Bruchsteinquadern aufgemauert und mit einer Plattenkrone versehen und stammt aus dem mittleren 19. Jahrhundert.[7] Außerhalb des Ortes steht die Brücke an der Bruchmühle. Es ist eine der letzten Feldwegbrücke aus Back- und Bruchsteinen. An der Brücke zeigt eine kleine, eingelassene Tafel die Jahreszahl und einen Dauborner „Schnapstrinker“ als volkstümlich-humorvolle Ritzzeichnung.[8]
Die Wörsbachtalbrücke der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main überspannt das Wörsbachtal im Gebiet der Gemeinde Brechen.
Mühlen
BearbeitenDas Wasser des Wörsbaches trieb früher viele Wassermühlen. Die Engelsmühle zwischen Wallrabenstein und Beuerbach ist ein einzeln gelegenes Mühlengebäude. Der eingeschossige Fachwerkbau des 19. Jahrhunderts wurde, vor einigen Jahren niedergelegt und in gleicher Form wieder neu aufgerichtet. Im hohen, massiven Sockelgeschoss war zuvor das Mahlwerk komplett erhalten. Der Komplex besteht aus einem schlichten Haus mit Satteldach und mittigem Zwerchhaus und rechtwinklig angrenzend ein kleines Fachwerk-Nebengebäude.[9]
Die Bruchmühle, ein vierseitig umbauter Mühlenhof aus dem Jahr 1843 bei Dauborn, ist als letzte Kleinanlage des Kreises noch in Betrieb.[10]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Nach dem Retentionskataster 117,86 km²
- ↑ Typ 5: Silikatische Mittelgebirgsbäche (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven) (PDF; 141 kB)
- ↑ beim Stadtplandienst: Auroffer Bach
- ↑ beim Stadtplandienst: Gebückgraben
- ↑ bei WRRL
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Brücke an der Alten Selterser Straße In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Brücke an der Bruchmühle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- ↑ Engelsmühle ( vom 1. Oktober 2016 im Internet Archive) auf den Seiten des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen via Internet Archive
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Bruchmühle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen