Wila
Wila (im Ortsdialekt Wiile [[5] ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Zürich. Sie gehört zum Bezirk Pfäffikon.
])Wila | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Pfäffikon |
BFS-Nr.: | 0181 |
Postleitzahl: | 8492 Wila |
Koordinaten: | 706459 / 252935 |
Höhe: | 566 m ü. M. |
Höhenbereich: | 552–832 m ü. M.[1] |
Fläche: | 9,19 km²[2] |
Einwohner: | 2077 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 207 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
14,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Simon Mösch (Die Mitte) |
Website: | www.wila.ch |
Wila
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Lage der Gemeinde | |
Wappen
Bearbeiten- In Rot drei silberne Ringe (2, 1)
Das Wappen wurde 1926 vom Schild der Herren von Breiten-Landenberg übernommen.
Geographie
BearbeitenWila liegt im Tösstal zwischen den Gemeinden Turbenthal und Bauma. Im Osten grenzt die Gemeinde an den Kanton Thurgau und im Westen an die Gemeinde Wildberg. Weiler in der näheren Umgebung von Wila sind: Schalchen (SW), Tablat (SO), Aegetswil (O), Au (S) und Sitzberg (NO). Die fünf Weiler repräsentieren typische Siedlungsstandorte im Tössbergland. Wie Wilas Zentrum sind Tablat und Au Talsiedlungen, Aegetswil und Sitzberg Terrassensiedlungen auf der Hörnlikette, wobei Sitzberg (mit eigener Kirche und berühmter Orgel von Georg Friedrich Schmahl) zur Nachbargemeinde Turbenthal gehört. Dieser rechts der Töss verlaufenden Bergkette sind auch das Steinental mit der Talsiedlung Steinen zuzurechnen und die Höhensiedlungen Schuepis, Manzenhueb und Ottenhueb auf der Hörnlikette. An die Allmenkette links der Töss lehnt sich das Dorfzentrum mit Ghöngg-, Eggeler-, Eichhalden-Quartier und Rosenberg. Schalchen wiederum ist ein Weiler auf der Allmenkette, aber zur Nachbargemeinde Wildberg gehörend. Der Landwirtschaft dienen 36,8 % der Gemeindefläche, 49,3 % sind Wald, 7,7 % Siedlungsfläche, und 3,0 % dient dem Verkehr. 1,2 % sind Gewässer und 2,0 % unproduktive Fläche (Stand 2018).[6]
Geschichte
BearbeitenBei archäologischen Grabungen anlässlich der Kirchenrenovation von 1978–1980 stiess man auf Spuren einer Holzkirche aus dem 7. bis 8. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Steuerrodel des Bistums Konstanz aus dem Jahr 1275. Zudem ist eine abgegangene Burgstelle Auli erwähnt.
Die Herren von Breitenlandenberg besassen lange Zeit die Kollatur sowie bis 1796 auch die Niedere Gerichtsbarkeit. Hugo von Hohenlandenberg (1460–1532) wurde 1496 Bischof von Konstanz.
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Bearbeiten- Ortsmuseum
Das Ortsmuseum Wila wurde 2010 eingerichtet.
- Windenmacherei Brüngger
Historisches Handwerk, mit Vorführungen.[7]
- Jakob-Stutz-Wanderweg
Beschildeter Wanderweg Pfäffikon ZH – Sternenberg, mit Informationstafel Stationen.[8]
Von Pfäffikon ZH – Mühle Balchensthal – Isikon (Hittnau) und dem Ravensbühl her kommend, erreicht der thematische Wanderweg die Gemeinde Wila auf der Tössegg. In Wila ist das Pfarrhaus eine wichtige Station im Leben des Volksdichters Jakob Stutz bei seinem Förderer, Pfarrer Schweizer. Der Weg führt weiter nach Ägetswil, wo Stutz mit der pietistisch-religiösen Familie Kägi befreundet war. Wieder unten an der Töss, in der Tablet, war er Hauslehrer im Arzthaus für die beiden schwerhörigen Kinder der Arztfamilie Rebsamen. Der Weg führt der Töss entlang talaufwärts und verlässt die Gemeinde Wila zu der Stutz-Lebensstation Blitterswil, dann auf die Höhe von Matt, zur Jakobszelle und endet bei der Kirche Sternenberg.
- Wasserlehrpfad Tösstal
15 km Wanderweg mit informativen Schautafeln entlang der Töss bis Sennhof oder Bauma.[9]
- Gübel, Giessen und Höhlen
Chämmerlitobel (Juckern-Blitterswil) am Chämmerlibach:
I 8 m Fallhöhe, Koord. 708484/249234
II 25 m Fallhöhe, Koord. 708436/249262
Schuepistobel (unter Manzenhueb) am Ars(ch)bach:
I 10 m, Koord. 707894/251515
II 15 m, Koord. 707862/251519
Schreizen-Giessen (unterhalb Oberschreizen an der Sitzbergstrasse):
30 m Fallhöhe, Koord. 710105/253758
Büelgiessen (im Büeltobel unterhalb Bühl an der Sitzbergstrasse):
I 10 m Fallhöhe, Koord. 709488/253395
II 10 m Fallhöhe, Koord. 704493/253440[10]
Toni-Höhle, über dem 1. Brücklein des Guyer-Zeller-Wanderwegs Tablet-Ruine Hohenlandenberg, Höhe 630 m, Koord. 707485/251370[11]
Wirtschaft
BearbeitenLandesweit bekannt war die Schwarz Sprengtechnik AG. Sie war untrennbar verbunden mit dem Namen des Gründers und Inhabers Günter Schwarz und ging im Jahr 2005 Konkurs. Die Nachfolgerin nennt sich Schwarz Spreng- und Felsenbau AG.
Öffentlicher Verkehr
BearbeitenDie S 26 Winterthur – Bauma – Rüti ZH der S-Bahn Zürich hält in Wila. Seit Dezember 2018 verkehrt die S 11 Aarau – Lenzburg – Dietikon – Zürich HB – Stettbach – Winterthur – Seuzach/Sennhof-Kyburg (– Wila) der S-Bahn Zürich in den Hauptverkehrszeiten bis nach Wila. Postautolinien die in Wila verkehren:
- 807 Turbenthal, Bahnhof – Wila, Bahnhof – Schmidrüti – Sitzberg
- 833 Wila, Bahnhof – Schalchen – Pfäffikon ZH, Bahnhof
Bevölkerung
BearbeitenJahr | Einwohner |
---|---|
1634 | 313 |
1836 | 1161 |
1850 | 1131 |
1900 | 887 |
1950 | 913 |
2000 | 1818 |
2005 | 1844 |
2010 | 1933 |
2015 | 1926 |
2020 | 1996 |
2022 | 2044 |
Politik
BearbeitenGemeindepräsident ist seit 2022 Simon Mösch (Die Mitte).[13][14]
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Wila: SVP 50,14 % (+0,70), SP 10,75 % (−0,73), glp 8,07 % (−1,70), Mitte 6,77 % (+0,15), Grüne 6,51 % (−4,06), FDP 5,37 % (−0,25), EDU 3,73 (+0,60), EVP 3,48 % (+1,14).[15]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Kaspar Gottfried Schweizer (1816–1873), Astronom
- Matthias Eduard Schweizer (1818–1860), Chemiker, Erfinder des Schweizer Reagens
- Reinhold Rüegg (1842–1923), Pädagoge, Journalist und Mitglied des Zürcher Verfassungsrats
- Barbara Egli (1918–2005), Schriftstellerin (Mundart und Standarddeutsch)
- Elisabeth Eidenbenz (1913–2011), Lehrerin, wurde als Gerechte unter den Völkern geehrt.
Literatur
Bearbeiten- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster. Wila (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 66). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1978, ISBN 3-7643-0991-1, S. 310–330 (Digitalisat).
- Ueli Müller: Wila. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemein verständlicher Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 670.
- ↑ Gemeindeporträts. Wila. Flächen. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2018.
- ↑ Alte Windenmacherei Brüngger, Wyla. Windenmacherei Brüngger, Wyla, 2017, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ Erneuerung Jakob-Stutz-Weg abgeschlossen – Trägerschaft an Verein Jakob-Stutz-Weg übertragen. Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Pfäffikon (GGBP), 18. September 2022, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ Sehenswert. Wasserlehrpfad Tösstal. Website der Gemeinde Wila, abgerufen am 28. September 2023.
- ↑ Rudolf Bolliger: Giessen im Tösstal. 1. Auflage. Eigenverlag, Weisslingen ZH 2020, ISBN 978-3-03307989-2, S. 13, 27, 33, 48, 96, 125.
- ↑ Richard Graf: Höhlen im Zürcher Oberland. In: Wissenschaftliche Kommission der Schweizerischen Gesellschaft für Höhlenforschung (Hrsg.): Schweizerisches Höhleninventar. Ostschweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung, Pfungen ZH 2019, ISBN 978-3-03307443-9, S. 30.
- ↑ 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Wila. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Gemeinderat. Website der Gemeinde Wila.
- ↑ Annabarbara Gysel: Wila wählt Simon Mösch zum neuen Gemeindepräsidenten. In: Züriost.ch. 2. Februar 2022, abgerufen am 14. November 2022.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.