Thamshavnbanen

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Thamshavn–Løkken Verk
Zug in Løkken
Zug in Løkken
Streckenlänge:25,30 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:6600 V 25 Hz ~
Maximale Neigung: 44 
Minimaler Radius:70 m
0,15 Thamshavn 2,8 moh.
1,03 Orkanger 14,6 moh.
2,04 Hov 16,0 moh.
3,14 Bårdshaug 11,0 moh.
4,41 Gymnaset 6,4 moh.
4,95 Follo 6,9 moh.
5,79 Fannremsmoen 8,3 moh.
6,83 Fannrem (früher Bf) 15,2 moh.
9,43 Blåsmo 14,9 moh.
10,19 Ekli 15,7 moh.
12,76 Solbusøy (früher Personen-Bf) 20,4 moh.
14,41 Øyum 22,5 moh.
19,35 Svorkmo 54,5 moh.
22,28 Skjøtskift 141,1 moh.
23,95 Jordhusmoen 152,3 moh.
25,15 Løkken 163,5 moh.
25,30 Løkken Verk

Die Thamshavnbahn, norwegisch Thamshavnbanen, ist eine elektrisch betriebene Schmalspurbahn in der Nähe von Trondheim, Norwegen. Sie war die erste elektrische Bahnstrecke in Norwegen.

Geschichte

Seit 1864 wurde in der Grube Løkken Verk Kupfer abgebaut, später kam noch Schwefelkies dazu. Christian Thams gründete die Orkla ASA und initiierte den Bau der Bahnstrecke. Am 10. Juli 1908 wurde der Betrieb zwischen Thamshavn (einem Hafen am Nordmeer bei Orkanger. Orkanger liegt ca. 30 km südlich von Trondheim) und Svorkmo aufgenommen, am 15. August 1910 wurde der Endbahnhof Løkken Verk erreicht.

Die Höhendifferenz von 163 Meter wird im wesentlichen auf den letzten 5 km vor Løkken mit einer Steigung von 44 Promille bewältigt.

Gefahren wurden die Güterzüge mit verschiedenen El-Loks mit bis zu 400 PS Leistung. Damit wurden Züge mit bis zu 360 Tonnen bewegt. Für den Personenverkehr standen vierachsige Wagen zur Verfügung. Daneben waren etliche Dampflokomotiven zum Rangieren vorhanden, ab 1952 auch zwei Diesellokomotiven.

Im Jahr 1963 wurde der Personenverkehr eingestellt. Güterzüge fuhren noch bis 1974. 1982 gründete sich der Förderverein „Freunde der Thamshavnbahn“ und am 75. Jahrestag der Eröffnung der Bahnstrecke fuhr der erste Museumszug. Am 10. Juli 1987 wurde die Erzgrube endgültig geschlossen. Dort befindet sich das Orkla Industrimuseum. Seit Beginn des Museumsbetriebes 1984 wurden die vorhandenen Originalfahrzeuge aufgearbeitet, die Strecke saniert und ein Museum aufgebaut. Im Sommer findet fahrplanmäßiger Touristenverkehr statt.

In Deutschland ist die Thamshavnbahn durch den Einsatz der deutschen Dampflokbaureihe 99.22 im Zweiten Weltkrieg bekannt (die unter anderem auch auf den Brocken im Betrieb ist).

Im Zweiten Weltkrieg waren die Grubenprodukte während der Zeit der deutschen Besetzung Norwegens ein begehrtes Rüstungsgut. Die Norweger versuchten, den Export u. a. durch Sprengung der Lokomotiven 1 und 3 zu verhindern. Als Ersatz wurden dafür die Dampfloks 99 221 und 99 223 der Eisfeld-Schönbrunn-Bahn nach Norwegen gebracht, die aber, wie die anderen norwegischen Loks, auch wieder sabotiert wurden. Daraufhin beschloss die deutsche Besatzung, die Strecke durch Einbau einer dritten Schiene auf Normalspur zu bringen, um dann mit Standardloks fahren zu können, welche die Schmalspurwagen ziehen sollten. Drei Tage vor Kriegsende war die auf Normalspur erweiterte Strecke durch Entschärfung einiger Kurven und Verlegung der dritten Schiene fertig.

Diese dritte Schiene wurde sofort wieder entfernt. Aus den gesprengten Lokomotiven 1 und 3 wurde wieder eine Lokomotive 3 aufgebaut. Die deutschen Dampflokomotiven wurden 1947 und 1953, nach Beschaffung zweier Dieselloks verschrottet, übrig geblieben ist nur 3in Reichsadler, der im Museum zu sehen ist.

Commons: Thamshavnbanen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien