Eulenhof (Treuchtlingen)
Eulenhof ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Eulenhof liegt in der Gemarkung Treuchtlingen.[3]
Eulenhof Stadt Treuchtlingen
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Koordinaten: | 48° 57′ N, 10° 54′ O |
Höhe: | 513 m ü. NHN |
Einwohner: | 17 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Lage
BearbeitenDer Weiler liegt circa zwei Kilometer westlich von der Schmarrmühle und nordwestlich von Möhrenberg. Zu erreichen ist der Weiler von Treuchtlingen aus über die Eulenhofer Straße, von der Staatsstraße 2217 aus über eine Abzweigung im Tal des Möhrenbaches zwischen Möhren und der Fuchsmühle und von Möhren aus über eine Abzweigung von der Straße „Am Sommerkeller“.[4]
Geschichte
BearbeitenDer Hof wurde wohl im 13./14. Jahrhundert von den Treuchtlinger Burgherren angelegt. Der Ortsname bedeutet „Hof bei den Eulen“.[5] Burkard von Seckendorff-Jochsberg, Besitzer der Burg Möhren, erwarb im Zuge seiner umfangreichen Erwerbspolitik am 2. Oktober 1346 von Wirich von Treuchtlingen unter anderem den Eulenhof.[6] 1453 kaufte die Herrschaft Pappenheim den Eulenhof, der in einem Salbuch von 1500 als „Eilnhoff“ erscheint.[7] 1516 kaufte Philipp von Seckendorff dem Marschall von Pappenheim den „ewllenhof“ mit Schäferei wieder ab. 1667 heißt es, dass Eulenhof als 1 Hof und 1 neuaufgerichtetes Gütlein zum ansbachischen Verwalteramt Treuchtlingen zinsen. 1696 gehörte Eulenhof zur Herrschaft des Marschalls Veit in Treuchtlingen; er war zu diesem Zeitpunkt wohl infolge des Dreißigjährigen Krieges nicht mit einer „Behausung“ ausgestattet. Die Vogtei hatte ebenfalls Treuchtlingen inne. Der Zehnt ging – so 1732 – an das Augustinerstift Rebdorf.[8] Kirchlich gehörte Eulenhof im Heiligen Römischen Reich zur evangelischen Gemeinde Treuchtlingen.[9]
Im Königreich Bayern wurde der Eulenhof 1808 Teil des Steuerdistrikts Treuchtlingen, der sich 1810 zur Munizipalgemeinde wandelte.[10]
1824 wohnten in den inzwischen drei Anwesen des Eulenhofs 17, 1861 20, in der Nachkriegszeit mit Flucht und Vertreibung 1950 27, 1961 in vier Wohngebäuden wieder nur 18 und 1987 17 Personen.[11]
1984 heißt es von den drei Höfen Eulenhofs, sie seien „moderne Vollerwerbsbetriebe mit Bullen- und Schweinemast“.[12]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Eulenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 99 (Digitalisat).
- Heimatbuch Treuchtlingen. 1984.
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Erich Straßner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i.Bay. (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1966, DNB 457000910, S. 16.
Weblinks
Bearbeiten- Eulenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. November 2022.
- Eulenhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- Eulenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 26. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 130; Strassner, S. 16
- ↑ Gerhard Rechtler: Ein niederadeliger Territorialpolitiker im mittelalterlichen Franken: Burkard v. Seckendorff-Jochsberg. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken, 95 (1990/91), S. 25
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 130 f.
- ↑ Strassner, S. 16; Hofmann, S. 118
- ↑ Hofmann, S. 118
- ↑ Hofmann, S. 257
- ↑ Hofmann, S. 257; J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 1106; Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München 1964, Spalte 836.
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 130 f.